Waldviertler Erklärung
103 Bürgermeister arbeiten an einer gemeinsamen Leitplanung
Sie ist fertig und übergeben: die "Waldviertler Erklärung zur Regionalen Leitplanung (RLP)“.
Am 15. Oktober haben Bezirksvertreter der Interkomm Waldviertel Gemeinden die „Waldviertler Erklärung“ an LHStv. Stephan Pernkopf übergeben.
WALDVIERTEL. In dieser Erklärung haben die Gemeinden des Waldviertels klare Grundsätze zur Raumplanung in unseren Gemeinden und Dörfer abgestimmt und festgeschrieben.
103 Waldviertler Gemeinden, der Regionalverband Waldviertel, das Wirtschaftsforum Waldviertel und die Leader-Region Waldviertel Süd haben die „Waldviertler Erklärung“ gezeichnet.
Wo sind im Waldviertel in Zukunft Wohnbau und Betriebsgebiete möglich?
103 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen stellen sich hinter das Positionspapier zur Regionalen Leitplanung, das der Verein Interkomm - ein Zusammenschluss 60 Waldviertler Gemeinden – erarbeitet hat. Ebenso haben der Regionalverband Waldviertel, das Wirtschaftsforum Waldviertel und die Leaderregion Waldviertel Süd die „Waldviertler Erklärung“ per Vorstandsbeschluss bekräftigt.
Am 15.10.2021 übergaben Vertreter des Vereins die Waldviertler Erklärung an LHStv.Stephan Pernkopf.
Raumplanung
Raumplanung ist ein wichtiges Thema, das in seiner Wirkung alle Waldviertler:innen betrifft. Die vom Land NÖ initiierte Regionale Leitplanung ist ein gutes Instrument zur Differenzierung zwischen überhitzten urbanen und aufstrebenden ländlichen Räumen. Im Fokus stehen Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Siedlungs- und Wirtschaftsraumes bei größtmöglichem Schutz der Natur und der Kulturlandschaft. Jedenfalls gilt es, die Besonderheiten des Waldviertels grundlegend zu berücksichtigen.
So sind Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie eine umfangreiche Daseinsvorsorge auch künftig zu ermöglichen, natürlich unter Bedachtnahme eines sorgsamen Umganges mit natürlichen Ressourcen wie Grund und Boden. Deshalb bringen sich die Gemeinden intensiv und konstruktiv in den Planungsprozess ein. Auf Bezirksebene erarbeitet das Land mit Regions-vertreter:innen in den nächsten Monaten die inhaltlichen Schwerpunkte der Leitplanungen.
Erfahrungen und Expertise der Gemeinden unumgänglich
Der Verein Interkomm hat, im Zuge einer intensiven Arbeitstagung am Sonnenplatz in Großschönau, mit 40 Bürgermeister;innen aus allen Waldviertler Bezirken, Vertreter:innen der Wirtschaft und des regionalen Entwicklungsverbandes sowie Raumordnungsexpert:innen Grundsätze formuliert, welche in den Arbeitsprozess zur regionalen Leitplanung eingebracht werden. Als Planungsrahmen für die künftige Entwicklung wurden 15 Leitsätze definiert. Diese wurden in der „Waldviertler Erklärung“ zusammengefasst und allen Waldviertler Gemeinden zur Verfügung gestellt.
Bevölkerungswachstum gewünscht
Dazu gehört das mittelfristige Ziel eines leichten Bevölkerungswachstums ebenso wie die Forderung, auch künftig in allen Dörfern den ortsansässigen Menschen die Möglichkeit zu geben Wohnraum zu schaffen und wirtschaftlich aktiv zu sein.
Es wird gezielt auf den achtsamen Umgang mit Bodenversiegelung, insbesondere durch versiegelte Verkehrsflächen, hingewiesen. Schließlich verursachen die Verkehrsflächen mit dem Dreifachen der Gebäudeflächen den weit größeren Teil der Bodenversiegelung. Hier liegt tatsächlich ein großer Hebel zur Versiegelungsreduktion, des Öfteren sogar im Bestand. Auch auf kompakte Bauformen und die Nutzung von Leerstand - wenn auch oft schwierige - wird fokussiert.
Zusammenarbeit zwischen Land Niederösterreich und Waldviertler Gemeinden
Obmann BGM Bruckner dazu: „Nur gemeinsam, in Partnerschaft zwischen Land und den autonomen Gemeinden bietet sich die Chance, regionsgerechte Rahmenbedingungen zu definieren die im Gesetz verordnet werden. Nur so kann vernünftig gesteuert werden. Schließlich wollen wir unsere Entwicklungspotenziale künftig nutzen können und ebenso unseren Beitrag zum Bodenschutz leisten.“ Es braucht einen guten fachlichen Austausch und klare Zukunftsbilder für das Waldviertel. Dazu Bruckner: „Die Interkomm Bürgermeister und Bürgermeisterinnen werden ihre Erfahrungen und Regionskenntnisse konstruktiv und zielstrebig in den Prozess einbringen“.
Starker Zuspruch zu den Inhalten
Wie wichtig das Thema ist, zeigt der große Zuspruch der Gemeindevertreter:innen.
103(!) Bürgermeister:innen des Waldviertels haben die Waldviertler Erklärung unterfertigt. Auch Vertreter:innen des Wirtschaftsforums, des Regionalen Entwicklungsverbandes und der LEADER Regionen stehen hinter der Erklärung. Die „Waldviertler Erklärung“ wurde nun an die Vertreter des Landes überreicht und erläutert.
Klar zustimmend hat LHStv. Dr. Stephan Pernkopf das Engagement kommentiert: „Das Waldviertel zeigt erneut, was interkommunale Zusammenarbeit leisten kann. Danke für das große Engagement und die absolut wertvollen Inputs zur guten Entwicklung in den Waldviertler Gemeinden. Da spürt man, dass an einem Strang und vor allem in die gleiche Richtung gezogen wird. Für die Heimatgemeinde und die ganze Region. Denn wenn sich eine Region zusammentut und ihre Entwicklungsziele klar formuliert, hilft das sowohl der Qualität wie auch der Akzeptanz der Ergebnisse! Es geht darum, Böden zu schützen und gleichzeitig Chancen für die Region zu nützen. Der Verein Interkomm hat das vollkommen richtig erkannt!“
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