Welterbe Wachau
Gleichstellung von Frauen und Männern beleuchtet

Vortragender Erich Lehner, Bürgermeister Reinhard Resch, Vortragende Julia Soriat-Castrillón, Bürgermeister und Obmann des Vereins der Welterbegemeinden Wachau Andreas Nunzer, Vortragende Angela Wroblewski, Projektleiterin Martina Scherz, NÖ Landtagspräsident Karl Wilfing, Bürgermeisterin Petra Weberhofer, Martin Grüneis, Stellvertretender Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Amts der NÖ Landesregierung, Barbara Schwarz, Geschäftsführerin der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB), Florian Meixner, Österreichische UNESCO-Kommission, Ingeborg Hödl, Welterbemanagerin
 | Foto: Franz Karl
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  • Vortragender Erich Lehner, Bürgermeister Reinhard Resch, Vortragende Julia Soriat-Castrillón, Bürgermeister und Obmann des Vereins der Welterbegemeinden Wachau Andreas Nunzer, Vortragende Angela Wroblewski, Projektleiterin Martina Scherz, NÖ Landtagspräsident Karl Wilfing, Bürgermeisterin Petra Weberhofer, Martin Grüneis, Stellvertretender Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Amts der NÖ Landesregierung, Barbara Schwarz, Geschäftsführerin der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB), Florian Meixner, Österreichische UNESCO-Kommission, Ingeborg Hödl, Welterbemanagerin
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Der Verein Welterbegemeinden Wachau lud am 8. Juli 2022 zum zweiten Wachauforum ins Haus der Regionen in Stein.

STEIN. Am 08. Juli 2022 veranstaltete der Verein Welterbegemeinden Wachau ein Wachauforum unter dem Titel „Frauen und Männer im Welterbe“. Mit spannenden Vorträgen, der Präsentation des Buches „Dann zeige ich allen, dass es anders ist.“ und Raum für Ideen- und Meinungsaustausch ging die Veranstaltung im Haus der Regionen in Krems-Stein, die sich insbesondere an die Bevölkerung der Wachau und des Dunkelsteinerwaldes richtete, dem Thema Chancengleichheit von Frauen und Männern nach.
Bürgermeister Dr. Reinhard Resch und der NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing eröffneten das von Mag.a Jutta Halmetschlager moderierte Forum und gaben einen sehr persönlichen Einblick in die Rollenverteilung in ihren Familien.

Zahlen, Daten, Fakten

Einleitend widmete sich das Forum der Fragestellung, wo wir in Österreich im Bereich der Gleichstellung stehen. Dr.in Angela Wroblewski, Senior Research am Institut für höhere Studien (IHS), legte anhand von statistischen Zahlen und wissenschaftlichen Studien dar, in welchen Bereichen es positive Entwicklungen gibt und wo sich kaum etwas getan hat. Einige Zahlen sprechen zwar dafür, dass wir auf einem guten Weg sind, etwa die steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen, oder die steigende Bildungsbeteiligung, sieht man jedoch genauer hin, so zeigt sich, dass nach wie vor dringender Handlungsbedarf besteht: es beteiligen sich zwar mehr Frauen am Erwerbsleben, aber der Anteil der teilzeitarbeitenden Frauen steigt (50% Frauen, nur 12% Männer). Auch der Anteil der Frauen mit einer sogenannten „MINT-Ausbildung“ („Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“) steigt, aber nur 26% der Frauen arbeiten auch in diesem Bereich (im Vergleich zu 56% der Männer).

Was bringt Gleichberechtigung den Männern?

Anschließend wurde die wichtige Rolle der Männer auf dem Weg zur Gleichstellung thematisiert. Mag. Dr. Erich Lehner, Psychoanalytiker und Vorsitzender des Dachverbandes der Männerarbeit in Österreich (DMÖ) brachte die Erkenntnisse seiner langjährigen Männer- und Geschlechterforschung ein und überraschte mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie vielfältig Männer von der Gleichstellung profitieren – etwa durch eine bessere Gesundheit und einer verbesserten Beziehungsqualität zu ihren Kindern. Auch betonte er:

„Es braucht den politischen Anstoß, dass die Handlungsspielräume genutzt werden, die Männer proaktiv angeleitet werden auf Karenz zu gehen, Teilzeit zu nutzen, sich um ihre Kinder und die Alten, Kranken und Sterbenden zu kümmern.“

Lehner ist davon überzeugt, dass „es für Frauen nie Gleichheit in der Berufswelt geben wird, solange sie die Hauptverantwortung für die Versorgung von Kindern und für die Hausarbeit tragen.“

Von den Besten lernen

Von Petra Weberhofer, Bürgermeisterin der Gemeinde St. Lorenzen im Mürztal, jener Gemeinde, die im SORA Gleichstellungsindex 2021 die bestgereihte ländliche Gemeinde in Österreich ist, erfuhren die Zuhörer*innen, was es ist, das die Gemeinde in diesem Gemeindevergleich nach den Städten Wien, Linz, Graz, Vöcklabruck, Klagenfurt und Salzburg auf einen der vordersten Plätze gebracht hat.
Auch beim Input von Julia Soriat-Castrillón, M.C.D. war es Ziel, von den Besten zu lernen: die LEADER-Managerin der Region Fuschlsee Mondseeland hatte viele spannende Projekte im Gepäck – vom Frauen-Mentoringprogramm bis hin zum Pop up Dorfbüro – und gab mit diesen einen Einblick in die Rolle der Region als Motor für Gleichberechtigung.

Vortragender Erich Lehner
 | Foto: Franz Karl
  • Vortragender Erich Lehner
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Auch die Teilnehmer*innen waren gefragt

Inspiriert durch die Fachvorträge und die Praxisberichte aus Gemeinde und Region wurden Ideen für die Gestaltung der Region Wachau-Dunkelsteinerwald hin zu einem gleichberechtigten Lebensraum gesammelt. Die Teilnehmer*innen sehen u.a. folgende Ansatzpunkte für Verbesserungen: flexible und leistbare Kinderbetreuung, Ganztagsschulen, die Verkürzung bzw. Aufteilung der Sommerferien, oder sinnvolle Kinderbetreuungskonzepte während des Sommers, Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, mehr Frauen in Gemeinderäten, Bewusstseinsbildung zum Thema Gleichberechtigung auf allen Ebenen, neue, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, Aufwertung weiblicher Berufe, Honorierung der Kindererziehungszeiten in gleichem Ausmaß wie Lohnarbeit, mehr Männer als Lehrer und Kindergärtner ...

Stefan Gratzl, Bürgermeister der Marktgemeinde Hafnerbach und Obmann der Kleinregion Dunkelsteinerwald
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  • Stefan Gratzl, Bürgermeister der Marktgemeinde Hafnerbach und Obmann der Kleinregion Dunkelsteinerwald
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Buchpräsentation: "Dann zeige ich allen, dass es anders ist"

Ein Highlight des Wachauforums war die Vorstellung des Buches „Dann zeige ich allen, dass es anders ist.“ Neue Frauenbilder aus der Wachau und dem Dunkelsteinerwald. Ein Buch von DIin Martina Scherz (GF der im-plan-tat Raumplanungs-GmbH & Co KG), Ass. Prof.in Edith Blaschitz (Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems) und Karin Böhm, MA (selbständige Bildjournalistin) in dem zwanzig ganz unterschiedliche Frauen aus der Wachau und dem Dunkelsteinerwald, die zeigen, wie sie die Chancen der Region nutzen, traditionelle Rollenbilder aufbrechen und erfolgreich ihren Weg gehen, porträtiert werden.

Die anwesenden porträtierten Frauen – Agnes Penner, Erika Pritz, Ilse Mazza
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  • Die anwesenden porträtierten Frauen – Agnes Penner, Erika Pritz, Ilse Mazza
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Mutig und durchsetzungsstark

Mag.a Barbara Schwarz, Geschäftsführerin der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB), sprach zur Bedeutung des Buches für die Region und die Autorinnen gaben einen Einblick in das Werden des Buches und ihre Motivation. Birgit Zöchling, MA stellte die anwesenden porträtierten Frauen, die mutig und durchsetzungsstark in ganz unterschiedlichen Bereichen wie in der Kunst, im Handwerk, in der Landwirtschaft, in der Wissenschaft etc. ihre Ziele verwirklichen. Darunter etwa Bettina Mold, ehemalige Einzelhandelskauffrau und mittlerweile Berufssoldatin aus Mautern, die mit ihrem Zitat

„Wenn mir jemand sagt: ‚Du bist eine Frau, du schaffst das nicht!‘, dann zeige ich ihm, dass es anders ist!“

dem Buch seinen Titel gab. Oder Mathilde Stallegger, MSc, Geschäftsführerin des Naturparks Jauerling-Wachau und gebürtige Französin, die sich in der Region ihren Traum vom Leben in einem Naturpark und einem Welterbe erfüllt hat, aber noch viel Aufholbedarf in Sachen Kinderbetreuung im Vergleich zu ihrem Heimatland sieht. Einen Einblick in das Buch gibt die Website www.neue-frauenbilder.at auf der das Buch auch bestellt werden kann. Bestellungen können auch an leader@wachau-dunkelsteinerwald.at gerichtet werden.
Bei Wein und Brot wurde weiter diskutiert und viele der Teilnehmer*innen des Wachauforums waren sich einig: „Familie bedeutet geteilte Verantwortung.“ und „Kinder brauchen ihre Väter und Väter ihre Kinder.“

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