Reaktionen aus Krems zu Klimaaktivismus
Wie können wir effizient für die Zukunft kämpfen?

Demo gegen den Ausbau der B37 | Foto: FFF Krems
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  • Demo gegen den Ausbau der B37
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Klimademos werden immer extremer. Wenn junge Menschen durch "Klimakleben" und Störaktionen, wie während der vorigen Landtagssitzung" um Aufmerksamkeit für ihre Anliegen kämpfen müssen, ist Feuer am Dach. Landtagsabgeordneter Josef Edlinger erlebte die "Letzte Generation" im Landhaus vor wenigen Wochen live mit. Nun ist es an der Zeit zu fragen, ob die junge Generation die Zukunft ausreichend mitgestalten kann.

BEZIRK KREMS. Junge Menschen machen ihrer Sorge um das Klima teilweise mit provokanten Aktionen Luft. Das Thema brennt, die Regierung darf nicht wegsehen. Landtagsabgeordneter Josef Edlinger erlebte mit, wie die "Letzte Generation" Kritik an der Klimapolitik äußerte, indem sie die Sitzung lautstark störte, das Wasser im Becken unter dem Landhaus-Schiff grün färbte und das Gebäude im Bereich des Eingangsportals besprühte.

Finden Sie Störaktionen wie Klimakleben oder das Besprühen von Gebäuden zielführend?

"Ich finde diese Aktion unpassend. Ein berechtigtes Thema so zum Ausdruck zu bringen, das gefällt mir nicht", beschwert sich der Abgeordnete Josef Edlinger.

Fridays For Future Krems

Auch Krems hat engagierte junge Menschen: Nach mehr als vier Jahren Klimaaktivismus in Krems bestätigen die Mitglieder von Fridays For Future (FFF), sich in Krems mehrmals erfolgreich politisches Gehör verschafft zu haben. Mit dem Gehörtwerden darf es aber nicht aufhören, wie FFF Krems bestätigen: "Öffentliche Zustimmung zum geplanten Ausbau der B37, mehr als mangelhafte Fahrradinfrastruktur wie in Gneixendorf oder auf der Langenloiser Straße und fehlende öffentliche Nahverbindungen am Wochenende sind nur einige Beispiele dafür, warum es uns in Krems nach wie vor als kritische Stimme braucht!"

Demo gegen den Ausbau der B37 | Foto: FFF Krems
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Keine Frage des Alters

Marlene von Fridays For Future erklärt: "Zukunftsträchtige Entscheidungen zu treffen ist keine Frage des Alters. Es braucht dringend ein Zusammenarbeiten aller Generationen, um die bereits verbindlich festgelegten Klimaziele einzuhalten."
Fridays For Future seien keiner politischen Partei zuzuordnen. Das Problem sei laut FFF nicht, dass es zu wenig junge Menschen in der Politik gäbe, sondern, dass es zu wenige Maßnahmen gibt, die die Zukunft junger Menschen sichern. Die Politik müsse sich jetzt ändern, damit nicht weitere klimatische Kipp-Punkte überschritten werden.

Ein Baum für jeden Kleber

Hannes Schrefl ist Bezirksobmann der Jungen ÖVP Krems und beschreibt die Art seinesgleichen, für die Zukunft zu kämpfen. | Foto: privat
  • Hannes Schrefl ist Bezirksobmann der Jungen ÖVP Krems und beschreibt die Art seinesgleichen, für die Zukunft zu kämpfen.
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Im politischen Nachwuchs scheint das Umdenken bereits eingesetzt zu haben. "Klima ist ein wichtiges Anliegen, keine Frage", erklärt Hannes Schrefl, Bezirksobmann der Jungen ÖVP Krems, kritisiert allerdings das Klimakleben: "Wir halten diese Aktionen für sinnlos. Die JVP NÖ hat einen sinnvollen Klimakleber präsentiert. Für jede Klebeaktion wird ein Baum gepflanzt, um den CO2-Ausstoß, der durch den Stau entsteht, zu kompensieren. Aber wir brauchen auch Akzeptanz in der Gesellschaft und die erreicht man nicht durch solche Aktionen."

Notwendiger Player in der Politik

"Wir - mehr als 14 000 000 Menschen weltweit - engagieren uns politisch und sind seit mehreren Jahren ein notwendiger Player in der Politik geworden. Wir appellieren an die derzeitigen Entscheidungstragenden", so FFF Krems.
Die Folgen des Klimawandels seien zu einem so hohen Maß erforscht, dass es keine Frage der Ideologie oder des Alters, sondern der faktischen Notwendigkeit ist, sich auf die klimatischen Veränderungen vorzubereiten und die negativen Veränderungen weitestgehend zu minimieren.

"Akzeptanz erreicht man nicht durch Störaktionen"

Straßendemos sind die Sache der JVP nicht, wie Hannes Schrefl bestätigt: "Wir sind der Meinung, dass es der falsche Weg ist, diesem Thema eine Bühne zu geben. Wir sitzen lieber im Landhaus als auf der Straße. Wir brauchen auch Akzeptanz in der Gesellschaft und die erreicht man nicht durch solche Aktionen." Schließlich gingen Aktionen wie Straßen zu blockieren jedem auf die Nerven.
"Wir nehmen diese Sorgen ernst, aber diese Aktionen spalten die Gesellschaft", so Hannes Schrefl zur VP-Parteilinie, "wir wollen Radverkehr verdoppeln und motorisierten Indiviualverkehr reduzieren."

Was planen Kremser Aktivisten als nächstes?

"Wir arbeiten derzeit in Kooperation mit FFF NÖ daran, Informationen über den geplanten Ausbau der B37 und die dadurch gefährdete CO2-Senke transparent zugänglich zu machen, was der erste wichtige Schritt im Widerstand gegen dieses fossile Vorhaben ist", kündigt Marlene von FFF Krems an, "diesbezüglich bauen wir unseren Druck auf die Landesregierung in diesem Thema aus, anschließend an unsere beim vergangenen weltweiten Klimastreik in St. Pölten vorgebrachte Forderung nach einem Stopp neuer Straßenbauten und-ausbauten.
Außerdem sind wir auf Social Media aktiv, um das Bewusstsein über die notwendigen Schritte der Politik zur Eindämmung der Klimakrise zu fördern."

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