NS-Zwangsarbeit in Krems
Der zweite Blick

Wira Chroniowska, Hilfsarbeiterin aus der Ukraine ab
25.8.1944 in der Schmidhütte (heute voestalpine krems) beschäftigt.  | Foto: Nick Mangafas
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  • Wira Chroniowska, Hilfsarbeiterin aus der Ukraine ab
    25.8.1944 in der Schmidhütte (heute voestalpine krems) beschäftigt.
  • Foto: Nick Mangafas
  • hochgeladen von Robert Streibel

Sie kamen aus Polen, Frankreich, Kroatien und Sowjetunion. Sie kamen nicht freiwillig nach Krems und arbeiteten unter anderem in der Schmidhütte in Lerchenfeld. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden hunderttausende Zwangsarbeiter in die Ostmark verschleppt.
Im Zentrum der Ausstellung im Volksheim Lerchenfeld und der Installation im öffentlichen Raum in Lerchenfeld stehen 70 Arbeitsbücher und 60 Personalkarten, die in der voestalpine Krems gefunden werden konnten. Die Ausstellung von Nick Mangafas und Robert Streibel zeigt diese Fundstücke.
Vor dem Eingang zum Werk der voestalpine Krems GmbH wird eine Collage aus den Arbeitsbüchern  gezeigt. Dieses Kunstwerk benötigt einen zweiten Blick, um diese durch die Zeit verwaschenen Fotos und Schriften entziffern und einordnen zu können.

Diese Dokumente ermöglichen es, uns ein Bild von jenen Personen zu machen, deren Geschichte bisher nie erzählt wurde. Sie arbeiteten als Hilfsarbeiter, Schweißer, Schlosser, Tischler, Walzarbeiter und Blechschneider.
Es gibt zum Beispiel Dokumente von elf Ukrainern und zwei Ukrainerinnen. Sie stammten aus Kiew, Stryj, Podolsk und Lwiw – soweit die Angaben zu entziffern sind. Fünf Männer kamen aus Polen, zwei aus Frankreich. Als Adresse findet sich meist der Hinweis: »Lager Rottenmann« oder »Barackenlager im Fabrikshof«.
Zu den Ausländern zählten auch die so genannten Volksdeutschen bzw. Sudetendeutsche. Nach der Befreiung 1945 wurden einige ihrer Arbeitsbücher mit der Aufschrift »Faschist« markiert. Aufzeichnungen über jene Kriegsgefangene, die beim Bau der Schmidthütte eingesetzt waren sind bislang noch nicht gefunden worden.
Bis heute wird die Forschung durch den Datenschutz behindert. So dürfen aus den Akten des Versöhnungsfonds, wo ehemalige ZwangsarbeiterInnen An träge auf Wiedergutmachung stellen konnten, keine Namen genannt werden. Doch eine Geschichte ohne Namen kann es nicht geben. Dies betrifft Täter wie Opfer.

Im Rahmen des Wald/4Festivals 2023.

Eröffnung 15. Mai 18:00 im Volksheim Lerchenfeld, 3500 Krems Hofrat Erben Straße 1

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