Universitätsklinikums Krems
Meilenstein in Lugenkrebs - Forschung

Julia Ohrfandl, BSc, OA Dr. Sabin Handzhiev, Prim. Clin. Ass. Prof. Dr. Peter Errhalt, OA Clin. Ass. Prof. DDr. Klaus Hackner

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Sabin Handzhiev, Oberarzt an der klinischen Abteilung für Pneumologie, forschte als Co-Autor der „DeLLphi-301“-Studie, welche nun im New England Journal of Medicine (kurz: NEJM) publiziert wurde.

KREMS. Patientinnen und Patienten, welche aufgrund ihres vortherapierten, fortgeschrittenen kleinzelligen Lungenkrebs keine Möglichkeit auf eine weitere Behandlung hatten, erhielten in dieser Studie die Chance auf eine zusätzliche, ganz neue Therapieoption. Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend, so konnte bei 40% der Probandinnen und Probanden eine wesentliche Verkleinerung des Tumors herbeigeführt werden.
Das kleinzellige Bronchialkarzinom ist eine besonders aggressive Form von Lungenkrebs, welches ein schnelles Wachstum, eine starke Neigung zur Metastasierung (=Streuung von Krebszellen) und eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist.

Veröffentlicht

Am 20. Oktober 2023 konnte die „DeLLphi-301“-Studie in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „NEJM“ (New England Journal of Medicine) veröffentlicht werden, welche einen Meilenstein in der Lungenkrebs-Forschung darstellt. Das im Universitätsklinikum Krems etablierte, nach der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte, Lungenkrebszentrum ist Teil des Forschungsteams der „DeLLphi-301“-Studie, das die Wirkung des Medikaments „Tarlatamab“ erforscht. Es konnten Patientinnen und Patienten mit einem fortgeschrittenen kleinzelligen Lungenkrebs teilnehmen, die bereits vorab zwei unterschiedliche Therapielinien erhielten und dennoch eine weitere Verschlechterung der Tumorerkrankung aufwiesen. Das bedeutet, dass ausschließlich Patientinnen und Patienten an der Studie teilnehmen konnten, bei welchen es keine wirksamen weiteren Therapieoptionen mehr gab.

Neuartige Immuntherapie

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten „Tarlatamab“, eine neuartige und spezielle Immuntherapie. Im Zuge der Studie wurden einerseits zwei verschieden Dosierungen, inklusive ihren Nebenwirkungen, untersucht und andererseits die Ansprechraten auf dieses neue Medikament dokumentiert. Das Ergebnis könnte die künftige Behandlung von bisher nicht mehr therapierbaren Lungenkrebspatientinnen und –patienten revolutionieren: Bei bis zu 40% der Probandinnen und Probanden konnte eine wesentliche Verkleinerung des Tumors bewirkt werden. Von 220 Personen sind noch mehr als die Hälfte am Leben und erhalten die Therapie bereits mindestens 10 Monate. „Das Mitwirken an solch einer renommierten Studie zeigt einmal mehr, was für eine Vorreiter-Funktion das Universitätsklinikum Krems in der Versorgung von Lungenkrebspatientinnen und – patienten nicht nur in Niederösterreich, sondern über die Bundeslandgrenzen hinaus, einnimmt“ erklärt der für Landes- und Universitätskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.

Keine Option

Die Studie war für einen Großteil der teilnehmenden Personen die letzte Hoffnung. So sind zwei Patienten extra regelmäßig aus der Schweiz und Tschechien angereist, um die entsprechende Therapie an unserem Lungenkrebszentrum in Krems zu erhalten. Wir können somit Personen, bei welchen keine Optionen auf eine weitere Therapie mehr vorhanden sind, die Chance bieten, an weltweit führenden und neuartigen Medikamentenstudien teilzunehmen“ erklärt Sabin Handzhiev, Oberarzt an der klinischen Abteilung für Pneumologie am Universitätsklinikum Krems und Co-Autor der im NEJM veröffentlichten „DeLLphi-301“-Studie. „Durch die erfolgreiche Teilnahme wird auch die Folgestudie im Universitätsklinikum Krems angeboten werden. Hierbei wird das Medikament bereits in einer früheren Situation, nämlich als Zweitlinie getestet. Durch die Teilnahme an der Studie konnten wir weitere wertvolle Erfahrung bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit kleinzelligen Lungenkrebs sammeln – hierbei gilt unser besonderer Dank Dr. Handzhiev, welcher als leitender Prüfarzt maßgeblich am Erfolg der Studie beitragen konnte“ betont Primar Peter Errhalt, Leiter der klinischen Abteilung für Pneumologie und ergänzt: „So eine Studie kann aber nie von einem Arzt alleine durchgeführt werden, sondern das gesamte Studienteam muss für diese Leistung vor den Vorhang geholt werden!

Vorreiter

Das Lungenkrebszentrum in Krems prüft ab sofort die Eignung von kommenden Lungenkrebspatientinnen und -patienten aus ganz Niederösterreich und nimmt somit eine klare Vorreiterrolle in der Behandlung von Lungenkrebs ein.

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