Roy K. Snyder hat im Lager Stalag XVIIB überlebt
Vor wenigen Monaten starb mit Roy Snyder einer der ältesten „Kriegis“ wie sich die amerikanischen Kriegsgefangenen selbst nannten mit 101 Jahren in der Nähe von San Francisco. Zwei seiner Töchter haben eine Donauschifffahrt genutzt, um sich auf die Spur ihres Vaters zu begeben. Der Historiker Robert Streibel hat sie einen Tag lang begleitet. Gail Pereira und Penny Lancaster waren überglücklich, dass sie so nicht nur die Fragezeichen des Künstlers Christian Gmeiner sahen, die die Dimension des Lagers abstecken, sondern auch Fotos und Berichte über die Situation im Lager hörten.
„Dieser Besuch zeigt ein Mal mehr wie wichtig ein Gedenkraum ist“ meint der Historiker Robert Streibel. „Es war berührend im Restaurant beim Flughafen zu sitzen und den Kurzbericht im amerikanischen Fernsehen am Handy der beiden Töchter zu betrachten, dass anlässlich des 100. Geburtstags von Roy Snyder ausgestrahlt wurde.
Erst sehr spät hat ihr Vater über die Kriegsgefangenschaft erzählt, es waren nur Bruchstücke, die sie aufgeschnappt haben, aber eines hat ihr Vater immer erzählt: „Die Wachsoldaten haben nie verstanden, warum wir als Gefangene gelacht und Scherze gemacht haben. Der Humor hat uns gerettet und den konnte uns niemand rauben.“ Die historische Anmerkung zu dieser Geschichte ist natürlich, dass die amerikanischen Kriegsgefangenen mit Rotkreuzpaketen versorgt wurden, während zum Beispiel die sowjetischen Kriegsgefangenen nichts zu lachen hatten. Eine weitere Geschichte die der Vater in hohem Alter erzählte, war jene über einen Russen der in der Baracke von Roy Snyder durch Monate versteckt wurde. Als ihn die Deutschen dann doch entdeckt haben, hat niemand mehr von ihm etwas gehört. „Wir werden diesen Besuch nie vergessen“ schrieben Gail und Penny ist das Gästebuch des Gedenkraumes, den es leider nicht mehr gibt.
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