Hagelsturm von Mittwoch
Umfrage zur Lage in den Weingärten von Langenlois

Aufnahmen vom Hagelunwetter in der Stadt Langenlois.
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  • Aufnahmen vom Hagelunwetter in der Stadt Langenlois.
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VON MANFRED KELLNER
LANGENLOIS - Ganz unvermutet hat sich am späten Mittwochnachmittag, 13. Sepember 2023, eine große Gewitterzelle in ein schweres Hagelgewitter verwandelt. Besonders stark betroffen: die Gemeinde Lengenfeld, aber auch die westlichen Teile von Langenlois.  In einer Telefon/E-Mail-Umfrage bei Langenloiser Weinbauvereinen wollten wir wissen, wie sich das Unwetter ausgewirkt hat.

Schäden besonders im westlichen Langenlois

Robert Herbst vom Weinbauverein Langenlois informiert über schwere Schäden besonders in Lengenfeld bis ins westliche Langenlois, weiters im ehemaligen Kremsfeld, in der Riede Weinträgerin Richtung Stratzing und leichtere Schäden vom Heiligenstein bis zum Gaisberg. Er berichtet von "Überschwemmungen und Hangrutschungen“ und fährt fort: „Einerseits ist viel Wasser bei Hagel ein gutes Zeichen, es vermindert die Wucht und kann einige Eismassen in Wasser umwandeln.“ Doch: „Die Körner wurden kleiner, aber es wurden sehr viele. Dazu haben die enormen Regenmengen viele Böden durchweicht, was eine Lese in diesen Tagen besonders schwierig machen wird.“

Herbst weiter: „In den Tagen nach dem Unwetter müssen jetzt einige Weingärten aufgrund der Feuchtigkeit und den Beschädigungen schnell gelesen werden, damit man noch gesundes Traubenmaterial rasch verarbeiten kann.“ Bei leichten Beschädigungen könne man mit Pflanzenschutzmaßnahmen Pilzkrankheiten verhindern, „damit 2023 bei uns doch noch ein toller Jahrgang wird“.

Mittelberg wurde nur leicht gestreift

Gerhard Hauer vom Weinbauverein Mittelberg stellt erleichtert fest: „Mittelberg ist vom Hagel nur leicht gestreift worden!“ Allerdings: „Die meisten Schäden, die es bei uns gibt, haben die Wassermassen verursacht, die das Unwetter mit sich gebracht hat!“ Während vom Hagel tatsächlich nur strichweise kleinere Schäden verursacht wurden, hat der Starkregen Wege und Böschungen massiv überschwemmt und dadurch in großem Maße geschädigt. In Mittelberg, so Hauer, inspiziere man die Reben jetzt gerade, um genau zu sehen, wo es Schäden gibt und ob man beschädigtes Material durch eine Lese schon jetzt am Wochenende noch halbwegs retten kann.“

Zöbing nur mit geringen Hagelschäden

In Zöbing, so Alexander Schweiger vom Weinbauverein Zöbing, sei man mit einem blauen Auge davongekommen. „Am Mittwochvormittag haben wir uns mit einigen Winzern noch sehr zufrieden darüber unterhalten, wie gut, wie einfach und wie unproblematisch die Lese heuer wird – und fünf Stunden später sah alles ganz anders aus!“

Man verzeichne in Zöbing zwar nur wenige Schäden durch Hagel an den Reben, doch, so Schweiger, niemand wisse, wie der Wein jetzt mit der gewaltigen Menge von Wasser umgehen wird, die nach dem Starkregen im Boden sei. Schweiger: „Könnte dieses Wasser in der nächsten Zeit die Trauben platzen lassen? Besonders dünnschalige Trauben wie die vom Riesling oder vom Muskateller? Oder sickert das Wasser einfach weg, wird beim Beikraut aufgenommen und tut so dem Wein gar nichts?“ Mit so starken Regenfällen kurz vor der Lese gäbe es keine Erfahrungen, auch die ältesten Winzer hätten eine solche Wetterlage nicht erlebt.

Auch in Zöbing wird man jetzt ganz schnell entscheiden, ob der kleine Teil der Reben, die vom Hagel betroffen sind, sicherheitshalber gleich gelesen werden – oder ob man abwartet, wie sie sich weiterentwickeln.

„Viele Bemühungen zunichte gemacht“

Robert Herbst fasst die Gemütslage der Winzerinnen und Winzer zusammen: „Wir haben uns so sehr auf diesen tollen Jahrgang gefreut. Durch das Unwetter sind viele Bemühungen der letzten Monate zunichte gemacht worden. Einzelne Winzer haben nur wenige Schäden, einige haben ganze Weingärten für dieses Jahr verloren. Aber wir wissen, dass wir mit und in der Natur arbeiten, und hoffen, dass wir die verbleibende Menge an Trauben gut in den Keller bekommen werden!“

Auslese der angeschlagenen Trauben hat begonnen

Und genau damit haben viele Winzerinnen und Winzer bereits am Tag nach dem Unwetter begonnen. Das Weingut Steininger etwa schrieb am Samstag in einem Newsletter: „Von unseren Weingärten sind nur wenige Lagen betroffen und bei diesen hatten wir teilweise Hagelnetze zum Schutz. In den geschädigten Weingärten beginnen wir jetzt mit der Auslese der angeschlagenen Trauben, damit nur die gesunden am Stock verbleiben und noch Sonne tanken können. Wir haben zum Glück jetzt trockenes, stabiles Hochdruckwetter - das stimmt uns sehr optimistisch für die Ernte.“

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