HTL-Schüler und Kirchen-Statiker rücken der Piaristenkirche auf den Leib
KREMS. Aus dem Gewölbe, das den Altarraum der Piaristenkirche überspannt, lösten sich im Spätherbst Teile die zu Boden fielen und zerschmetterten.
Ungewissheit, Betroffenheit. Gerade eben war das historische Gotteshaus als Studentenkirche wiederbelebt worden, nun diese Schäden. Doch der Ungewissheit soll jetzt ein Ende gemacht werden.
Der Zwettler "Kirchen"-Statiker DI Johann Zehetgruber betreut neben den Stiften Altenburg, Zwettl, Melk derzeit die Dachsanierung im Stift Göttweig oder Schloss Pöggstall, war bis 2015 Lehrer an der HTL in Krems und wird in Bälde den statischen Schwächen der Piaristenkirche auf den Grund gehen.
Bevor ein Gutachten betreffend der Risse in den Gewölbeflächen erstellt werden kann, muss die Kirche genau vermessen werden.
Vermesser DI Thomas Kochberger ist ebenfalls Lehrer an der HTL Krems und führt die Vermessungsarbeiten mit einer Kollegklasse der HTL im Rahmen des (Vermessungs-) Unterrichts durch. Das Vermessungsgerät ist eines der modernsten auch weltweit vertrieben, ist im Besitz der HTL Krems und kostet mit notwendiger Zusatzausrüstung 100.000 € incl. MwSt.
DI Thomas Kochberger zur Kooperation mit der HTL:
Das Kolleg der HTL-Krems unterstützt die Instandhaltung der Piaristenkirche mit modernster Laserscanner-Technologie. Bevor Putze, Fresken, Steinmetzarbeiten und dergleichen auf neuen Hochglanz gebracht werden können, sind Schäden am Mauerwerk, insbesondere Risse auf ihre Ursachen hin zu überprüfen.
Diese sind oftmals Materialschwinden und Untergrundveränderungen. Es resultieren Bewegungen, die wiederum die Geometrie des Bauwerks verändern. Wenn sich einzelne Punkte in ihrer Lage verändern, können daraus wichtige Rückschlüsse gezogen werden, wie die Bewegungen ablaufen und eventuell Gefahr droht. Je mehr Punkte dabei in ihrer Lage vermessen werden können, desto effizienter und schneller können Aussagen getroffen werden.
Mit dem 3D-Laserscanner VZ 400 der Fa. Riegl aus Horn ist es möglich mehrere 100 Millionen Punkte in kurzer Zeit zu erfassen und somit die Geometrie des Bauwerkes zu dokumentieren. Aus dieser "3D Punktwolke" werden von den Schülern verschiedene Schnitt- und Grundrissdarstellungen erzeugt mit deren Hilfe die Geometrieveränderungen sichtbar werden und die als Grundlage für weitere Maßnahmen eingesetzt werden.
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