Kultur in Langenloiser Höfen
Heimatdichterin: modern und aktuell

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MANFRED KELLNER
LANGENLOIS - Eine Perle im Reigen der Veranstaltungen „Kultur in Langenloiser Höfen und Gärten“ fand am Freitagabend beim Weingut Leithner statt: Die Volkshochschule Langenlois mit Obmann Werner Schebesta hatte zu einer Lesung von Texten der Heimatschriftstellerin Henriette Pruckner (1913 – 1997) geladen – Texte, die vorgetragen wurden vom Sohn der Langenloiserin, Othmar Pruckner.

Im vollbesetzten Hof des Weinguts und musikalisch ausgezeichnet begleitet von Harald Haslinger und Taner Türk las Othmar Pruckner aus dem Werk der Heimatdichterin – und sehr schnell bemerkte das Publikum, wie modern und wie aktuell Henriette Pruckner auch noch heute ist.
 
Schon die ersten zwei Mundartgedichte „Wos ollas gebm hod“ und „Wias gewest is“ erwiesen sich nicht nur als fulminante Aufzählung von früher normalen Arbeitsgegenständen, Gerichten, Tätigkeiten und mehr, sondern wurden aufgrund ihrer Struktur fast schon zu einem ganz frühen österreichischen Rap – Weinhauer-Rap oder Bäuerinnen-Rap könnte man ihn nennen. In einem dritten Gedicht „Wias iatzt is“ setzt sie ihre Gegenwart dazu: „Kokosnuss, Zuchini, Kiwi / Ananas goa aus Hawaii / Paradeisa scho im Jänna / Weinber, Pferscha, long vorm Mai …“ Ich versteh auch nicht alles“, gestand Othmar Pruckner schmunzelnd angesichts der Fülle von heute nicht mehr gebräuchlichen Dialektbegriffen.

Sehr schön auch zwei weitere Gedichte, die die Veränderungen der Mobilität auf dem Lande zum Inhalt haben: „Schubkarren-Elegie“ und „Ochsenfuhrwerk“, die deutlich machten, wie genau Henriette Pruckner ihre Umgebung, Menschen, Tiere, Gebrauchsgegenstände und das Leben vor allem der kleinen Leute beobachtet hat und wie liebevoll und exakt sie diese Beobachtungen wiedergeben kann. Und auch ihr Nachruf auf Natur, wie sie früher war, „Die Raine such ich“, liest sich heute noch aktuell – wie vieles bei ihr.

Henriette Pruckner, das wurde an diesem Abend im Weingut Leithner in vielen anderen Texten deutlich, war nicht nur eine Heimatschriftstellerin, sondern auch eine soziale Autorin, eine Autorin der kleinen Leute, der Natur und ihrer Bewahrung, eine humanistische Dichterin und damit – wie gesagt - auch heute noch sehr modern und aktuell.

Impressionen aus dem Leithner-Hof:

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