Krems: Aliens sind gelandet
Fremde Pflanzenarten erobern rasch und wuchernd unseren Bezirk. Ein
Lokalaugenschein.
BEZIRK. Falsche Akazie, Indisches Springkraut oder der Riesen-Bärenklau. Viele eingeschleppte Pflanzenarten vermehren sich explosionsartig und verdrängen heimische Arten. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Krems umgesehen, wo die Aliens schon gelandet sind und was dagegen unternommen wird.
Der Götterbaum - auch falsche Akazie oder Robinie genannt - ist in der Stadt Krems seit Jahren eine Herausforderung für die Stadtgärtner. Dabei ist er auch häufig auf Böschungen entlang der Straßenränder zu entdecken, denn die robuste Pflanze ist resistent gegen Schädlinge, Trockenheit und Salz. Eduard Pauer, Leiter des Stadtgartenamts, und sein Team kämpfen konsequent gegen die weitere Ausbreitung des Götterbaums auf öffentlichen Grünflächen.
"Dort, wo alle zwei Wochen gemäht wird, ist es kein Problem. Am besten ist es die Jungpflanzen zu entfernen", weiß der Experte. Pauer berichtet, dass erst vor vierzehn Tagen eine Bestandsaufnahme der Pflanze gemacht wurde. Infos gingen auch an die Straßenmeistereien, die für Straßenränder zuständig sind. #+Aber Achtung! Problematisch ist der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt.
Extreme Hautreaktionen
Durch den Hautkontakt mit der bis zu drei Meter hohen und kräftigen Pflanze entstehen Beschwerden. Dabei wird das im Saft der Pflanze vorhandene Gift (Furocumarine) an die Haut abgegeben und löst dort in Verbindung mit UV-Strahlen der Sonne eine phototoxische Reaktion aus, die direkt zur Zerstörung von Gewebe und Zellen führt. Eine Entzündungsreaktion wird in Gang setzt.
"Fälle von Verletzungen durch den Riesen-Bärenklau in unserem interdisziplinären Aufnahmebereich sind uns nicht bekannt. Die Symptome gleichen aber denen einer Verbrennung bis hin zur Blasenbildung wie bei Verbrennungen zweiten Grades", teilt Katharina Linsbauer von der Universitätsklinik Krems mit. Bei der Bekämpfung der Herkulesstaude sollte vollständige Schutzkleidung samt Gesichtsschutz getragen werden.
Die Albrechtsbergerin Angela Würfl verfügt über ein umfassendes Pflanzenwissen. Sie erklärt: "Es wird generell übertrieben, aber das Wissen um bestimmte Pflanzen ist durchaus erforderlich." Als Krankenschwester weiß sie, dass die Ausbreitung des Beifuß-Traubenkrauts Asthmatikern Beschwerden schafft, die sich von sonst zwei Monaten auf sechs verlängern.
Uniklinikum Krems zum Riesen-Bärenklau
Bei einer Berührung mit dem Riesen-Bärenklau rät das Uniklinikum Krems, die betroffenen Stellen mit Wasser und Seife zu reinigen. Ein Sonnenbad danach sollte bis einige Tage nach der Kontaktaufnahme strikt vermieden werden.
Bei leichten Symptomen mit Rötung und Schmerzen können kalte Umschläge und die Einnahme von nicht-steroidalen Entzündungshemmern wie Ibuprofen Linderung verschaffen. Bei stärkerer Ausprägung können cortisonhältige Salben verordnet werden. Bei Verbrennung mit Blasenbildung sollte ein Dermatologe aufgesucht werden.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.