Wachau, Kremstal und Kamptal: Flurnamen erzählen Geschichten

Emmerich H. Knoll, Dr. Elisabeth Arnberger-Kugler | Foto: Vinea Wachau
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Im Stift Dürnstein wurde am 1. August das Buch „Flurnamen erzählen“ präsentiert. Dieses neue Buch der Kremser Autorin Elisabeth Arnberger-Kugler, bietet eine umfassende Zusammenstellung der Riednamen in den Weinbaugebieten Wachau, Kremstal und Kamptal.

Das Buch öffnet ein „Fenster in die Vergangenheit“, fördert Überraschendes, Erstaunliches, Erheiterndes zutage und löst auch so manches Rätsel. Flurnamen geben Aufschluss über die Lage und Form eines Grundstückes, die Qualität des Bodens und des zu erwartenden Ertrages, über Besitzverhältnisse und Art der Nutzung, über Tiere und Pflanzen, über Besonderheiten im Gelände und mehr.

Auf knapp 300 Seiten erläutert die Autorin, wie die Riednamen entstanden sind, wie sie überliefert wurden und welche – oft seltsamen –Entwicklungen sie über die Jahrhunderte genommen haben und was sie wohl bedeuten.

Irreführende Riedennamen
Besonders spannend sind Verballhornungen und Volksetymologien, die besonders den Laien bei der Namensinterpretation in die Irre führen können. So lässt sich aus schriftlichen Quellen und aus der Mundartform beispielsweise nachweisen, dass sich der Name „Türkthal“ nicht von einfallenden Türken, sondern von besonderer Dürre herleiten lässt, dass die „Rosswampen“ nicht mit Pferden, sondern mit einer Rastbank aus dem 15. Jh. in Verbindung zu bringen ist und dass die „Räusperin“ (Friedhof Krems) einmal Reicherspergerin hieß und einem bekannten Kloster gehörte.

Als gebürtige Kremserin hat Elisabeth Arnberger-Kugler schon im Rahmen ihrer germanistischen Dissertation die Riednamen ihrer Heimatstadt erforscht. Jahrzehnte später nahm sie nun das Weinbaugebiet Wachau, den größten Teil des Weinbaugebiets Kremstal und einen Teil des Kamptals hinzu.

Wenngleich nicht ausschließlich, so behandelt das Buch vorwiegend Namen, die im Weinbau Verwendung finden. Dieser ist es auch, der immer mehr Interesse an dieser Wissenschaft, der Etymologie, zeigt, da die Herkunftsbezeichnung eines Weins in den letzten 60 Jahren immer größere Bedeutung gewonnen hat und damit auch die Hintergründe solcher alten Namen genauer untersucht werden wollen.

Emmerich H. Knoll, Obmann des Vereins Vinea Wachau, welcher für diesen Fall die Aufgabe eines Verlags übernommen hat, bezeichnet das Buch von Frau Dr. Arnberger als „Glücksfall“ für die Winzer. Das Ergebnis ihrer jahrelangen Forschungsarbeit steht nun für die Allgemeinheit und vor allem auch für die Nachwelt zur Verfügung. Hauptmotiv des Engagements von Vinea Wachau für dieses Flurnamenbuch ist, das Wissen der vergangenen Generationen bestmöglich zu erhalten, um nicht in die Situation zu kommen, vor der Leopoldine Steiniger in ihrem Gedicht bei der Präsentation gewarnt hat: „…..A so a Mist! Da Großvoda, der hätt dös sicher gwisst.“

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