Ein Kranz mit tschechischen Farben auf dem Massengrab in Stein
Zum Gedenken an Josef Fickr, der am 6. April 1945 in Stein erschossen wurde.
Für Bohuslav Fickr aus Brno ist ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, als er Anfang August 2018 einen kleinen Kranz auf dem Massengrab für seinen beim Massaker ermordeten Großvater Josef Fickr niedergelegt hat.
Auf Verdacht hat der Ingenieur, der seit kurzem in Pension ist, an die Stadtgemeinde Krems geschrieben. Die Kulturabteilung hat das Mail an den Historiker Dr. Robert Streibel weitergeleitet. „Es war eine Überraschung wie schnell alles gegangen ist, nach einem Tag hatte ich schon alle Informationen.“ erzählt Bohuslav Fickr. Eine Woche später führt Robert Streibel den Gast aus Brno zu den Gedenkstätten. „Für mich sind solche Begegnungen ungemein wichtig, denn jetzt können wir wieder eine vergessene & verdrängte Geschichte erzählen. Sowohl der Vater als auch der Großvater von Bohuslav Fickr wurden von der Gestapo eingesperrt, sie hatten verfolgten die Flucht aus der Tschechoslowakei geholfen. Ich bekomme jetzt Dokumente und es gibt sogar noch Briefe,“ freut sich der Historiker Robert Streibel. „Solche Besuche geben mir immer zu denken und zeigen mir auch, was bis heute fehlt in der Stadt. Bis heute ist noch nie der Versuch unternommen worden, eine Liste mit allen Namen der Toten des Massakers zu erstellen und auf dem Friedhof zu präsentieren.“Der Besuch von Bohuslav Fickr ist für mich ein Auftrag dies zu versuchen."
Die Geschichte des Massakers vom 6. April 1945 ist auch im Roman "April in Stein" (Residenz Verlag) dokumentiert. Bohuslav Fickr über den Roman "April in Stein".
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