Weinstadtlauf in Langenlois - mehr als nur ein Wettbewerb
Siege in einem Wettkampf sind relativ. Bester Beweis dafür ist der sich heuer zum 29. Mal jährende Weinstadtlauf in Langenlois.
Alle, die hier ins Ziel kommen, erringen zunächst einen Sieg über sich selbst und die Strecke. Je nach Ambition gelingt es auch, die eine oder andere angestrebte Platzierung zu schaffen. Oder den Tagessieg.
Ich habe mich ein wenig umgehört unter den TeilnehmerInnen, um zu erfahren, warum sie sich dieser Herausforderung stellen. Die Gründe sind vielschichtig: in vielen Fällen ist es Gruppendynamik aus der Idee heraus, sich gemeinsam, z.B. in Form des Staffellaufs, der Aufgabe zu stellen. Dann gibt es jene, die jedesmal dabei sind, um persönliche Rekorde zu brechen, bessere Zeiten zu laufen oder im Siegerfeld zu sein. Viele kommen, um zu beweisen, dass Alter kein Hindernis für regelmäßigen Sport - auch in Wettkampfform - ist (der älteste Teilnehmer ist 83., der jüngste 5.).
Alexander G. aus Hollabrunn, 17., ist einer der wenigen Jungen im Hauptbewerb, läuft hier bereits zum dritten Mal mit. Alexander betreibt Sport als Spaß und Entspannung, läuft pro Woche zwei bis drei Stunden. Zum Laufen hat ihn bereits mit zwölf Jahren sein Vater mitgenommen.
Stefan Nastl, einer von drei Staffel-Läufern der ÖVP Langenlois, hat 22 Jahre Handball gespielt und hält sich nun mit zweimal zehn Kilometer-Läufen pro wöchentlich in Form. Sein Sohn Jonas, 10., läuft beim U12-Bewerb mit. Zum Laufen ist er auch durch den Papa gekommen, selbst absolviert er noch kurze Strecken, begleitet seinen Vater aber auf längeren Läufen mit dem Fahrrad. In der Schule gibt es Parcours und Spiele im Turnunterricht, nicht jedoch regelmäßigen Leistungssport.
Bernadette und Julia , 25 und 28 Jahre, überraschen: ihre Teilnahme beim Staffellauf erfolgte ohne vorheriges Training. Beim Sportklub in Zöbing betreiben sie Bowling, Radfahren und Eisstockschießen. Nächstes Jahr sind sie wieder dabei, vorher wird jedoch trainiert, so der Vorsatz. Ihre Freundin Theresa ist mit 22 schon recht aktiv, betreibt neben dem Laufen auch noch Klettern und Fitness-Studio. Ihr ist es wichtig, Spaß zu haben und Kraft zu bekommen. Im besten Fall "lebenslang".
Soweit ein kleiner Blick hinter die Kulissen, der zeigt, warum Menschen Sport betreiben. Das Schöne hier in Langenlois ist, dass jeder einzelnen Kategorie Tribut gezollt wird: egal, ob diese sich nach dem Alter der TeilnehmerInnen oder nach der Laufkategorie (Kinder- und Jugendlauf, Staffel-, Hobby-, und Hauptlauf) orientiert, werden die ersten drei Plätze prämiert. Erfreulich die zahlreichen „Jungen“ (ca. 120), die mitmachen - in vier Klassen, U10, U12, U14 und U16/18, treten sie an, um jeweils 800 bzw. 1200 Meter zu bewältigen. Bedenklich: mit zunehmendem Alter schwindet die Zahl der TeilnehmerInnen bei den Jungen. Hier besteht Bedarf an noch mehr Motivation und Überzeugungsarbeit, vor allem von öffentlicher Seite.
Resultate
Hauptlauf Damen: 1. Cornelia Krapfenbauer, 2. Michaela Zöchbauer, 3. Eva Trost; Hauptlauf Herren: 1. Wolfgang Hiller, 2. Philipp Gintensdorfer, 3. Wolfgang Wallner.
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