Impulse für die Wirtschaft: So halten Gastronomiebetriebe ihre Mitarbeiter
„Es genügt schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr, nur zu warten, bis jemand anruft“, so Erwin Kirschenhofer, Leiter des AMS Krems über die Herausforderung, Arbeitsuchende und Betriebe zusammenzubringen.
Neu aufgestellt hat sich daher das Team des Service für Unternehmen (SfU) im AMS Krems: Klare Zuständigkeiten innerhalb des Teams machen die Kommunikation zwischen den Betrieben und AMS effizienter.
In der Impulsberatung für Betriebe geht es um betriebliche Weiterbildung, altersgerechtes Arbeiten, Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen, Gestaltung betrieblicher Vielfalt, Sicherung von Arbeitsplätzen bei Kapazitätsschwankungen.
„Impulse für eine erfolgreiche Personalarbeit im Tourismus“ gab es ganz konkret und mundgerecht vor kurzem im AMS. An jenem Abend drückten Gastronomen aus der Region die „Schulbank“ am AMS. Marion Ibetsberger von der Deloitte Consulting GmbH referierte nicht nur über erfolgreiche Personalarbeit in der Gastronomie, sie ließ auch die Profis selbst, also die Gastronomen, „hackeln“ und Dinge aus ihrem Erfahrungenschatz beitragen.
Gastronomie-Jobs in fünf Jahren
Bei Meditationsmusik waren sie eingeladen, eine Gedankenreise in die Zukunft zu unternehmen und sich vorzustellen, wie Arbeitsplätze im Tourismus in drei bis fünf Jahren aussehen würden. Schließlich hat die Branche den Ruf, unter Schwierigkeiten mit dem Rekrutieren und Halten von Arbeitskräften zu leiden.
Auf dem Flipchart landeten Wunschgedanken wie „Wertschätzung der eigenen Arbeit“ beziehungsweise auch der wertschätzende Umgang der Mitarbeiter miteinander, Arbeitszeitmodelle, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen, Kontinuität beim Mitarbeiterstab oder etwa das gute Image der Gastronomiebetriebe.
Wie diese Wünsche, sofern sie in dem einen oder anderen Betrieb noch nicht Realität seien, erfüllen können, war Thema der folgenden Stunde.
Wertschätzung besteht nicht nur aus Lohn
Marion Ibetsberger wies darauf hin, dass eine attraktive Arbeitsstelle nicht alleine vom Lohn abhinge, es ginge auch um kleine Zeichen der Wertschätzung, die Arbeitgeber ihren Dienstnehmern zeigen.
„Es beginnt schon damit, dass die Arbeitnehmer das gleiche Essen bekommen, wie die Gäste und nicht die Reste vom vorigen Tag aufessen müssen“, riet Ibetsberger, „oder auch schöne Zimmer für Saisonkräfte und die Berücksichtigung von Paaren, die in einem Zimmer schlafen dürfen, stärken die Bindung zum Betrieb.“
Wichtig sei auch Transparenz und Gesprächsbereitschaft bei der Aufteilung des Trinkgeldes. „Alles kann als unfair oder fair empfunden werden, darum muss man dies als Arbeitgeber immer wieder individuell ausmachen und besprechen.“
Ab einer bestimmten Betriebsgröße sei ein Ansprechpartner für die Fragen und Anliegen der Mitarbeiter zu bestimmen. Die Dienstnehmer müssten wissen, an wen sie sich wenden können. Bei der Diensteinteilung sei eine gewisse Flexibilität von Nöten, damit auf die familiären Bedürfnisse der Einzelnen eingegangen werden kann.
„Wenn das Geben und Nehmen ausgewogen wahrgenommen wird, dann ist auch die Identifikation mit dem Betrieb gegeben“, argumentierte Ibetsberger.
IBB-Impulsberatung für Betriebe
Sich von einem Profi in Sachen Personalfragen beraten zu lassen, ist auch für andere Betriebe möglich.
Die Impulsberatung für Betriebe wird im Auftrag des AMS von eigens damit betrauten Beratungsunternehmen durchgeführt.
Ein Impulsberater begleitet den Unternehmer durch den ganzen Beratungsprozess.
sfu.krems@ams.at
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