Erzählsalon: Entdeckungsreise in die Wörgler „Filz“ mit Maria Ringler - auch am 2. Juni 2015, Treffpunkt vor dem Wörgler Steinbruch, 16.00 Uhr

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Tiroler Auftakt der österreichweiten Aktion rund um die „Woche der Artenvielfalt“ – 16. bis 25. Mai 2015

Nächste Exkursion am 2. Juni 2015, 16.00 Uhr vor dem Wörgler Steinbruch

Pünktlich zum Start der Exkursion in die Wörgler „Filz“ reißt der regenverhangene Himmel auf und gibt am Fuße des Steinbruches den Blick frei auf ein Meer an Trollblumen, die jetzt wieder ihre gelben kugelrunden Köpfchen von der Sonne trocknen lassen können. Vor genau 4 Jahren hat die Wörgler Naturfreundin Maria Ringler zusammen mit zahlreichen Helfern und Helferinnen dieses einzigartige Naturjuwel aus der Hand der Ökologie Gruppe Wörgl unter ihre Obhut genommen. Ihre blauen Augen strahlen wie die Günselpflanze oder der Gundermann, den sie gerade vorsichtig mit einer Hand umfängt, während sie den Exkursionsteilnehmern verrät, dass sich mit dieser alten Gewürzpflanze jeder Schweinebraten pfiffig verfeinern lässt. Auch das auf den Feuchtwiesen wachsende Wiesenschaumkraut ist für den Menschen genießbar, doch ökologisch viel wertvoller als Raupen-Futterpflanze für den mittlerweile selten vorkommenden Aurorafalter, der hier sein Revier gleich einem „Sanktuarium“ – einem heiligen Raum - in der Luft gaukelnd, noch umfliegen darf und kann. Das ca. fünf ha große Biotop aus Feucht- und Magerwiesen, Teichen, Tümpeln und Wald wird großteils sich selbst überlassen und ist schützenswertes Rückzugsgebiet für viele seltene Pflanzen und Tiere. Hier „regiert“ hauptsächlich die Natur, weil es keinen menschlichen Plan für Werden und Vergehen gibt. Nur einmal im Jahr, Ende September, wird ein Teil der Wiesen gemäht, während sich auf der Brachfläche z. B. das Wollgras ungehindert vermehren und wachsen kann. Auch die seltene, nur daumengroße Haselmaus findet hier noch das für sie so wichtige undurchdringliche Dickicht an Sträuchern und Hecken, in denen sie leben und ihren siebenmonatigen Winterschlaf halten kann.

"Man muss keine Biologin und auch keine Naturwissenschaftlerin sein, um zu verstehen, dass die Vernichtung von solch wertvollen Lebensräumen das Aus für unzählige Pflanzen- und Tierarten bedeutet,“ erklärt Maria Ringler.

Umso wichtiger ist es, sensibel zu werden für das, was uns die Natur schenkt, denn sie inspiriert uns, sie lässt uns heraustreten aus unserem persönlichen Mikrokosmos und die Alltagspflichten für eine Zeit lang vergessen. Nur die Natur kann das und dabei bleibt sie genau das, was sie ist, auch wenn wir sie am Morgen anders erleben, als am Mittag oder am Abend. Während das sanfte Abendlicht die Landschaft in Pastelltöne taucht und ein Teichfrosch die Gruppe mutig beäugt, begleitet uns noch lange der honigartige Duft der Traubenkirsche auf den letzten Metern unseres Rundweges durch die „Filz“. Wir sind uns einig, wir kommen wieder, schon Anfang Juni und dann in regelmäßigen Abständen bis in den Herbst hinein, denn es gibt noch so viel zu sehen, zu bestaunen und zu beobachten: Teppiche aus sibirischen Schwertlilien und Mädesüß, das Knabenkraut, den Sonnentau, den Wiesenknopf und die scheue Ringelnatter, die sich an diesem Tag nicht sehen ließ.

Wo: kfb Regionalstelle, Brixentaler Str. 5, 6300 Wu00f6rgl auf Karte anzeigen
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