„Endlich wieder Weihnachten“ – ein Volksstück zum Nachdenken UND zum Lachen

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Können Zuschauer an einem 9. November mit einem Theaterstück, das „Endlich wieder Weihnachten“ heißt, erreicht werden? Diese Frage stellte sich die Volksbühne Alpenland Thiersee vor der Premiere dieses Volksstückes von Andreas Kern. Und die eindeutige Antwort darauf lautet: „Ja!“
„Endlich wieder Weihnachten“ entführt die Zuschauer in die Adventszeit 1945, als die Wirren des Zweiten Weltkrieges gerade vorbei sind, die Menschen aber unter den Folgen des Krieges weiterhin zu leiden haben. Nahrungsmittel sind knapp, Tauschen und Hamstern steht an der Tagesordnung und nahezu jeder beklagt den Verlust eines geliebten Familienmitgliedes. Trotzdem bereitet man sich auf das nahende Weihnachtsfest vor und versucht, so etwas wie einen Alltag aufkommen zu lassen.
Aber trotz der ernsten Grundthematik kommt in diesem Stück, das Obmann Richard Pirchmoser für Thiersee in Szene gesetzt hat, der Humor nicht zu kurz und es darf auch oft herzlich gelacht werden.
Die Darsteller und Darstellerinnen freuten sich im Rahmen der Premiere im Landgasthof Zur Post in Landl über Szenenapplaus genauso wie über den kräftigen Schlussapplaus der Besucher im Saal, der leider nicht zur Gänze gefüllt war. Somit durften die Schauspieler durch den Beifall den verdienten Lohn für ihre Mühen bei der Probenarbeit ernten.
Der Krieg ist vorbei, aber das Ehepaar Alois und Emma Hartmanneder (Max Mairhofer, Monika Gruber) wartet darauf, dass Sohn Martin (Markus Zass) aus dem Krieg heimkommt. Alois Hartmanneder hat noch immer keinen Entnazifizierungsbescheid und nur mit Schwarzarbeit und Tauschhandel kann er die Familie unterstützen, während seine Frau regelmäßig zum Hamstern aufbricht. Ihre Tochter Pauline (Christin Mairhofer – erstmals auf der Bühne) singt ohne das Wissen der Eltern in einem Club der amerikanischen Besatzungssoldaten. Für diesen hat sie der amerikanische Soldat Benjamin Franklin (Anton Mairhofer) engagiert und er ist nicht nur von Paulines Stimme begeistert, sondern hat auch sein Herz an die junge Dame verloren. Dieses will aber auch Jean (Josef Mairhofer) gewinnen. Jean ist ein Schlitzohr, wurde während des Krieges von der Familie aufgenommen und assistiert Alois bei verschiedenen Arbeiten in der Werkstatt.
Als Ben eines Abends Pauline abholt, wird deren Geheimnis offenbar und die Eltern verbieten ihr weitere Gesangsauftritte. Doch mit taktischem Geschick gelingt es dem amerikanischen Soldaten die Eltern auf seine Seite zu ziehen und sie gestatten ihrer Tochter das Singen im Club. Ben versorgt die Familie in Folge mit dem ein oder anderen Mitbringsel und wird zu einem Unterstützer in der Not.
Auch der neugierigen Nachbarin Dora Glockshuber (Evi Bellinger) sind die häufigen Besuche des Amerikaners nicht entgangen. Als Kriegswitwe schmerzt sie das nahende Weihnachtsfest besonders, muss sie dieses doch alleine feiern. Mit ihrer Neugier mag sie der Familie Hartmanneder auf die Nerven gehen, doch mit dem Auftauchen des Gebirgsschützen Franz Probst (Johann Bichler) zeigt sich ihr gutes Herz. Dieser hat sich durch Flucht der Kriegsgefangenschaft entzogen und darf, da er keine Papiere hat, auf keinen Fall von Ben entdeckt werden. Doch eines Tages stehen sich die beiden gegenüber und Ben zieht seine Dienstwaffe.
Wie es gelingt, Ben umzustimmen, und wie das Weihnachtsfest seinen Höhepunkt erlebt, kann an den folgenden Aufführungstagen miterlebt werden: Donnerstag, 14. November (Beginn: 20.00 Uhr), Sonntag, 17. November (Beginn: 13.00 Uhr), Samstag, 23. November (Beginn: 20.00 Uhr), Sonntag, 24. November (Beginn: 13.00 Uhr), Donnerstag, 28. November (Beginn: 20.00 Uhr) und Sonntag, 1. Dezember (Beginn: 13.00 Uhr). Da nur eine begrenzte Kartenzahl aufgelegt werden kann, wird Interessierten empfohlen, sich diese möglichst bald im Vorverkauf bei der Trafik Panradl in Thiersee um 8 € zu sichern.

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