Vortrag
Hanno Settele spricht in Kufstein über die US-Wahl

"Four more years?" – Diese Frage stellte ORF Journalist Hanno Settele sich selbst und dem Publikum beim Nachtgespräch im Saal des Kultur Quartiers Kufstein.   | Foto: Barbara Fluckinger
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Der ORF-Journalist thematisierte im Kufsteiner Nachtgespräch eine mögliche Wiederwahl des Amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Settele zeigte auf, warum tiefe Gräben die Vereinigten Staaten von Amerika spalten – und wie sich Trump diese mitunter zu nutzen macht.  

KUFSTEIN (bfl). Wird es weitere vier Jahre mit Donald Trump geben? Unter dem Titel "Four more years?" hielt der ORF-Journalist Hanno Settele am Donnerstag, den 22. Oktober im Saal des Kultur Quartiers Kufstein einen Vortrag mit anschließender Diskussion, um eben dieser Frage auf den Grund zu gehen. Damit eröffnete dieser auch die neue Auflage der Kufsteiner Nachtgespräche im Winter 2020/21 und zog mit seinem erfrischend unterhaltsamen und mit Anekdoten gespickten Vortrag rund 160 Interessierte in seinen Bann. 
Settele war selbst von 2003 bis 2006 als Korrespondent im ORF-Büro in Washington DC tätig und später von 2007 bis Ende 2012 Leiter desselben. Zum Auftakt der am 3. November 2020 anstehenden Präsidentschaftswahl in den USA beschäftigte er sich mit der möglichen Wiederwahl von Donald Trump. Der Journalist beleuchtete bei seinem Vortrag einerseits die Ursachen dafür, warum es Donald Trump in den Vereinigten Staaten bis ins Präsidentenamt geschafft hat und warum er auch für weitere vier Jahre in diesem Amt bleiben könnte. Denn eine Wiederwahl wollte Settele nicht ausschließen: "Ich sage, es bleibt im Bereich des Möglichen", so Settele.

Spaltung der Gesellschaft

Der Journalist verdeutlichte in seinem Vortrag, wie komplex und vielfältig das Land ist, was vielen Menschen in Europa nicht bewusst sein dürfte. "Wir haben einfach ein Bild, das in weiten Teilen der amerikanischen Lebensrealität nicht entspricht", so der Vortragende. 
Settele ortet in den USA nun aber tiefe Gräben, die die Gesellschaft spalten. Die Spaltungsgründe sind laut ihm finanzieller und kultureller Natur. Hinzu komme ein deutlich erkennbarer und tief sitzender Rassismus. Den Pioniergeist, der das Land weitreichend geprägt hat, könnte Amerika nun, so Settele, auf Grund mehrerer Faktoren verlieren: die grotesken und veralteten Wahlgesetze lähmen das System, während das Wahlsystem zugleich reiche Kandidaten bevorzugt. Auch das Versprechen des "Amerikanischen Traums", dem sozialen Aufstieg im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ist laut Settele "nicht mehr möglich". Damit gehe eine Art Kitt verloren, der die Gesellschaft zusammenhält. Viele Amerikaner würden das Gefühl haben "vergessen zu werden", was Trump sich zu Nutzen gemacht hat und macht. 

Das nächste Nachtgespräch

Das nächste Nachtgespräch wird – sofern es die Situation rund um die Corona-Pandemie zulässt – am 26. November im Kultur Quartier stattfinden. Andre Wolf, seines Zeichens Mitarbeiter bei „Mimikama – Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch“, wird über das Thema "Fakenews & Social Media" sprechen.

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