Open Faces
Freerider-Nachwuchs sprang übers Wiedersberger Horn hinaus

Der Open Faces Freeride Contest in Alpbach ist bei Freeridern sehr beliebt.  | Foto: miamariaknoll
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  • Der Open Faces Freeride Contest in Alpbach ist bei Freeridern sehr beliebt.
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Auch diese Saison führten die Open Faces Freeride Contests am Samstag, den 3. Februar aufs Wiedersberger Horn im Alpbachtal. So viel steht fest: Das Level bei dem Contest ist hoch. 

ALPBACH. Open Faces ist für die Szene ein besonders wichtiger Einsteigerbewerb. Das sah man auch am vergangenen Wochenende in Alpbach. Beim 2* FWT Junior Bewerb zeigten die Junioren und Juniorinnen ausserordentliche Leistungen. 
Mit den Live-Drohnenaufnahmen auf der großen LED Leinwand hatten die Fans und Zuseher die Chance, die Runs ihrer Favoriten haargenau zu verfolgen und ihnen eine gebührende Zieleinfahrt zu bieten. Die Stimmung war einmal mehr großartig und verwandelte den Freeridebewerb im Alpbachtal in eine einzigartige Veranstaltung.

Vielfältiges Terrain

Der Andrang zum Contest im Alpbachtal war mit achtzig Riderinnen und Ridern aus 13 Nationen dabei heuer sehr groß. Die Judges und Zuseher erwarteten abwechslungsreiche und kreative Lines, was vor allem durch das diverse Terrain in Kombination mit den speziell angefertigten Kickern möglich war. Das Face am Wiedersbergerhorn präsentierte sich am Samstagmorgen mit pulvrigem Schnee im oberen Bereich. In diesen Genuss kamen vor allem die Juniorinnen und Junioren, die den Contesttag eröffneten und somit perfekte Bedingungen vorfanden. Im Laufe des Tages erwartete Co-Kommentator Flo Örley durch die Sonneneinstrahlung beinahe schon „slushy spring conditions“.

Junioren zeigen auf

Nach Nico Partell, der als Vorläufer den Tag eröffnete, legte der Freeride-Nachwuchs in beeindruckender Manier vor und fand sich auf den natürlichen und künstlichen Obstacles gut zurecht. Im oberen Bereich bot das Terrain Wechten und kleine Felsen, die für Sprünge jeglicher Art, aber auch für eine kreative Linienwahl genutzt wurden. Über die extra angefertigten Kicker im unteren Abschnitt zeigten die Teilnehmer*innen der Juniorenkategorien zahlreiche Drehungen um die eigene Achse, wobei hier aus Sicherheitsgründen keine Rotationen über Kopf erlaubt waren.

Jana Häusl siegt

Jana Häusl konnte als amtierende Weltmeisterin in der Kategorie U18 Ski Women einmal mehr ihre Stärke zeigen, überzeugte mit viel Tempo und einem 360er und bewies mit ihrer soliden Line, dass sie das Face im Vorhinein gut inspiziert hatte. Tabea Tropp konnte ihren Vorjahressieg somit nicht wiederholen, belegte jedoch mit ihrer Linienwahl in fast noch unverspurtem Terrain Platz 2. Leni Eller (GER) sicherte sich mit Straightair-Jumps und zügigen Turns Platz 3. Ylvie Heregger (AUT) absolvierte als einzige in der Kategorie U18 Snowboard Woman ihren zweiten Contest, nachdem sie erst vor 13 Monaten von den Skiern auf das Snowboard wechselte.

Hodgetts bei U18 Snowboard vorne

In der Kategorie der U18 Snowboard Men machten sich die drei Starter die Podestplätze unter sich aus. Der Österreicher Raphael Larch hatte im oberen Bereich Unsicherheiten, konnte jedoch dann noch mit einem stylishen Kickersprung mit Tailgrab punkten und belegte Platz 3. Vor ihm landete Niklas Frauenstein (GER), der trotz seines jungen Alters bereits einiges an Contesterfahrung mitbringt und einen soliden Lauf hinlegte. Mit einem Vorsprung von über 10 Punkten bewies Louis Hodgetts (GBR) Style und Kreativität, zeigte sogar zwischen den Obstacles einen sogenannten „Buttertrick“ und fuhr zum Sieg.

Achtzig Freerider waren am Samstag dabei.  | Foto: miamariaknoll
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Viel Airtime brachte Sieg

Zahlreiche 360° Drehungen waren bei den U18 Ski Men zu sehen. Der Sieger Austin Pickett (USA) zeigte den wohl weitesten 360er über den unteren Kicker und überzeugte insgesamt mit einem flüssigen Lauf und viel Airtime. Mika Rolshoven (AUT) bewies sein Können, als er auch auf dem wegen des Absprungs so schwierigen zweiten Kicker einen soliden 360er hinlegte. Nur 1 Punkt dahinter reihte sich sein Landsmann Nico Traxl ein, der von oben bis unten mit Tempo und Souveränität punktete.
Als eigene Wertung wurde auch die U16 Ski Men Kategorie ausgefahren. Toma Trandafir (ROU) erhöhte seinen Punktescore durch einen Windlipslide, zügiges Tempo, zwei aufeinanderfolgende 360er und einen „Spread Eagle“-Sprung kurz vor der Zieleinfahrt. Jem Müller (AUT) landete nach seinem Sieg in Silvretta / Montafon erneut am Podest und zeigte mit insgesamt vier 360°-Drehungen viel Kontrolle in der Luft. Matthias Narr (AUT) aus dem Team der Freerideacademy Innsbruck baute sowohl natürliche als auch extra gebaute Obstacles in seinen Lauf ein und sicherte sich somit Platz 3.

„Spins & flips“ bei Erwachsenen

Zum überlegenen Sieger bei den Ski Men kürte sich Federico De Michiel (ITA) mit einem Score von 90 Punkten. Gleich drei Backflips packte der Italiener in seinen Lauf und setzte sich klar ab. Jonas Reuter (GER), der bereits vergangenes Jahr im Alpbachtal dabei war, zeigte mit einem Shifty und einem Backflip einen kreativen Doublehit, was ihm Platz 2 sicherte. „Mit Vollgas ins Ziel“ fasste Örley den Lauf von Mortzi Hlous zusammen, der auf Platz 3 landete.
Vorjahressiegerin der Ski Women und „local hero“ Vicky Candlin konnte verletzungsbedingt nicht teilnehmen, unterstützte ihre Kolleginnen aber vor Ort. Für einen weiteren österreichischen Sieg sorgte in diesem Jahr Mona Falkner, die ursprünglich aus dem alpinen Bereich kommt, aber auch ihre Freestyle-Stärken unter Beweis stellte. Ebenfalls der erste Contest war es für die zweitplatzierte Sophie von der Linden (GER), die trotz fehlender Contesterfahrung bereits sehr routiniert wirkte. Die aus Großbritannien stammende Harriet Lucas bewies, wie gut sie das Gelände rund um das Wiedersbergerhorn kannte, nachdem sie hier arbeitete und quasi als „local“ ins Rennen startete.

Australier vorne 

Nach seinem vierten Platz in Kappl erklomm Philipp Lanjus (AUT) an diesem Wochenende das Treppchen. Er belegte bei den Snowboard Men den dritten Rang und stellte als ausgebildeter „Bergführer“ sein Auge für eine smarte Linienwahl unter Beweis. Vor ihm konnte Rosen Stratkov (BUL) mit einem abwechslungsreichen Lauf punkten. Der Tagessieg ging jedoch an den Australier Vaughn Hardwick, der sich als erster Starter der Kategorie von Beginn an auf dem ersten Platz halten und nicht mehr geschlagen werden konnte.
Mia Grempel (GER) eröffnete den Qualifier-Bewerb nach den Juniors und überzeugte mit einem kontrollierten Run in der Kategorie der Snowboard Women die Judges. Platz 2 ging an die Italienerin Jennifer Gregori, die sich als letzte Starterin der Snowboard Women mit viel Airtime noch am Podest einreihte. Bulgariens Iliana Mihovska sicherte sich trotz eines kurzen Sturzes Platz 3.

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