Raiffeisenlandesbank OÖ: Mehr Kunden, weniger Gewinn
Bewertungseffekte von Unternehmensbeteiligungen und "designierten Finanzinstrumenten" drücken das Halbjahresergebnis der RLB OÖ. Dafür holt die Bank ein "Sehr gut" im EU-Stresstest.
OÖ. Am Dienstag dieser Woche präsentierte die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) die Halbjahresbilanz 2016. Deren Kernelemente: Der Periodenüberschuss nach Steuern verringerte auf 52,1 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2015 lag dieser noch bei 169,3 Millionen Euro.
Verantwortlich dafür sind, laut RLB OÖ, Bewertungseffekte von Unternehmensbeteiligungen und ein negatives Ergebnis aus "designierten Finanzinstrumenten". Alleine bei diesen beiden Positionen kam es im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 zu einer Bewegung im Ausmaß von mehr als 150 Millionen Euro, sagt Raiffeisenlandesbank OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller.
Ein Wachstum verzeichnet die Bank dafür im operativen Kundengeschäft: Seit Jahresbeginn konnte die RLB OÖ das Finanzierungsvolumen (Forderungen an Kunden) um 538 Millionen Euro auf 19,3 Milliarden Euro steigern. Das entspricht einem Zuwachs von 2,9 Prozent. Die Kundeneinlagen stiegen um 240 Millionen Euro auf 10,9 Milliarden Euro (+ 2,3 Prozent). Und auch die Bilanzsumme erhöhte sich auf 38,6 Millionen Euro. Die Kernkapitalquote lag per 30. Juni 2016 bei 13,6 Prozent – und somit auf ähnlichem Niveau wie zum Jahresende 2015.
RLB OÖ: "Sehr gut" bei Stresstest
Als einzige oberösterreichische Bank hat die Raiffeisenlandesbank OÖ als „signifikantes“ Institut der Währungsunion heuer wieder am Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) teilgenommen. Es war dies nach 2014 der zweite "Gesundheitscheck", dem sich die RLB OÖ unterzogen hat. "Die mit Ende Juli vorgelegten Ergebnisse zeigen, dass die Raiffeisenlandesbank OÖ auch im schweren Stress-Szenario eine robuste Kernkapitalausstattung vorweisen kann", so Schaller.
RLB: Anleihe für Großinvestoren
Die RLB OÖ beabsichtigt im Herbst die Emission einer hypothekarisch besicherten Anleihe im Ausmaß von 500 Millionen Euro, informierte Generaldirekttor Schaller. Derzeit werden die Details für diese Emission erarbeitet, die vor allem bei internationalen institutionellen Investoren, wie Kapitalanlagegesellschaften, Versicherungen und Banken, platziert werden soll. Die Ratingagentur Moody's hat der RLB OÖ für diese geplante besicherte Anleihe mit einem "Aaa" die bestmögliche Bewertung in Aussicht gestellt.
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