Archäologen auf Spurensuche in Fließ/Silberplan

Sysiphusarbeit.....
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Grabungsergebnisse werden nun ausgewertet.

FLIESS (tani). Seit vier Jahren werden unter der Leitung der beiden Frühgeschichtler Dr. Siegfried Nicolussi-Castellan und Dr. Gerhard Tomedi (Universität Innsbruck) im Fließer Ortsteil Silberplan jährlich für einige Wochen archäologische Grabungen durchgeführt. Heuer werden diese Arbeiten beendet. Auch in diesem Jahr waren die Funde nicht spektakulär, aber sie liefern Einblicke in die Lebensweise der bronzezeitlichen Menschen in der Alpenregion. Entdeckt wurden n. a. Knochen, Keramik, Gusskuchen-Fragment, Geweih, Scherben, Nadeln, Speisereste und Asche. Die werden jetzt in Labors untersucht und damit das Alter bestimmt. Dr. Tomedi vermutet, dass die Fundobjekte ca. 3.500 Jahre alt sind. Aus der mittleren Bronzezeit dürften auch die freigelegten Terrassierungsreste sein. Zum Fundkomplex gehören auch Pfostenlöcher, die auf einfache Häuser aus Holz in Pfostenbautechnik hindeuten. Nach Tomedis Einschätzung handelt es sich um eine große Ansiedlung. „Eine monumentale Siedlungsanlage wie diese im Ortsteil Silberplan, kenne ich in Tirol sonst keine“, erklärte der Forscher.
Der Grabungsbereich wurde wie in den vergangen Jahren vermessen, fotografiert und dokumentiert. Die gesamten Ergebnisse werden nun ausgewertet und wie ein Puzzle zu einem Ganzen zusammengesetzt. Von diesem erwartet man sich wichtige Hinweise zur Geschichte von Fließ, zum Glauben und zur Kultur von damals. „Angedacht ist über das gesamte Projekt eine wissenschaftliche Publikation vorzulegen“, so Museums-Obmann Walter Stefan. Bis dahin werden zwei Jahre vergehen.
Die Grabungen sind Teil des mit EU-Mitteln geförderten Projekts „Alpines Heiligtum am Piller Sattel“. Einen bedeutenden finanziellen Beitrag dazu leistete auch die Gemeinde Fließ.

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