Landwirtschaft und Politik
Die Interessentschaft Visnitz hat einen neuen Obmann gewählt

Der scheidende Obmann Adolf Jehle bedankt sich beim neuen Obmann, dass er als junger
engagierter Bauer die Verantwortung als Obmann übernommen hat. Der neue Obmann Patrick Huber bedankt sich bei Adolf Jehle für die hervorragende Arbeit in den letzten Jahrzehnten. | Foto: Helmut Sailer
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  • Der scheidende Obmann Adolf Jehle bedankt sich beim neuen Obmann, dass er als junger
    engagierter Bauer die Verantwortung als Obmann übernommen hat. Der neue Obmann Patrick Huber bedankt sich bei Adolf Jehle für die hervorragende Arbeit in den letzten Jahrzehnten.
  • Foto: Helmut Sailer
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KAPPL. (lisi). 66 Weideberechtige zählt die Interessentschaft Visnitz, die seit Kurzem einen neuen Obmann hat. Der 35jährige Patrick Huber tritt nun in die Fußstapfen seines Langzeit-Vorgängers Adolf Jehle.

Schlussstrich nach fast 20 Jahren

Herrlich gelegen, in einem Seitental des Paznauns und zum Ort Kappl gehörend, liegt die Alpe Visnitz. Adolf Jehle hat 2003 die Obmannschaft der Interessenschaft übernommen, zwischen 1986 und 2003 war er Obmann-Stellvertreter. „Es reicht nun. Fast 20 Jahre sind genug“, erklärt er gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. Diese Entscheidung hatte auch mit einem tragischen Schicksalsschlag in seiner Familie zu tun – der Bruder von Adolf Jehle, der 20 Jahre lang als Senner auf der Alpe Visnitz wirkte, verstarb im Sommer des Vorjahres plötzlich im Alter von 63 Jahren: „Wir haben uns gut verstanden, dieser plötzliche Tod hat mir zu denken gegeben und diese Entscheidung auch beeinflusst“ gesteht Adolf Jehle, der im selben Zuge erwähnt, dass es immer schwieriger wird, Almpersonal – unter anderem aufgrund der strengen Hygieneauflagen – zu finden.

Einige Projekte realisiert

Gleich nachdem Adolf Jehle zum Obmann gewählt wurde, stand in den Jahren 2003 und 2004 der Neubau des Almgebäudes an: „Gleich im ersten Obmann-Jahr erwartete mich ein solch riesiges Projekt“, resümiert Jehle. Neu geplant und verhandelt werden musste auch bei den Projekten der Kläranlage und des Wasserkraftwerks, ebenso bei der Errichtung einer Quellfassung. Die Rotwegkapelle, die entlang des Weges in Richtung Alpe Visnitz liegt und aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt, wurde im Jahr 2004 von der Interessentschaft Visnitz umfangreich renoviert. Auch musste der Weg vom Dorf zur Alpe Visnitz umfangreich saniert werden. Planierungsarbeiten und Rodungen standen auch immer wieder an. Nachdem Adolf Jehle nun erklärt hat, nicht weiter die Funktion des Obmanns ausüben zu wollen, gesteht er: „Es war nicht einfach, jemanden zu finden. Aber Patrick Huber ist sehr engagiert in der Landwirtschaft und hat Interesse gezeigt“ und: „Es freut mich sehr, dass ein neuer Vorstand gefunden wurde.“ Ein Ausschussmitglied macht weiter, der Vorstand setzt sich aber komplett aus neuen Köpfen zusammen. Gewählt wurde dieser im Rahmen einer Vollversammlung Ende Jänner.

Ambitionierter Nachfolger

Der Nachfolger und neue Obmann der Interessentschaft Visnitz ist Patrick Huber. Der 35jährige verheiratete Vater zweier Kinder im Alter von drei und sechs Jahren erklärt: „Ich hatte schon von klein auf einen Bezug zur Landwirtschaft“ und: „Ich wurde von Seiten des Vorstands gefragt und habe mich entschieden, mich dieser Herausforderung zu stellen. Ich weiß, dass es schwer ist, junge Leute für solche Funktionen zu gewinnen.“ Zur Interessentschaft Visnitz zählen 66 (!) Weideberechtigte. Zu den zentralen Aufgaben des Obmanns der Interessentschaft Visnitz zählen die Pflege des Gebäudes und Außenbereichs, die Personalsuche und vieles mehr. Patrick Huber wird sich aber auch kommunalpolitisch engagieren: „Ich bin auf der Liste ´Allgemeine Liste Kappl´ auf Position drei vertreten und bestrebt, im Gemeinderat mitzuarbeiten“, verrät Patrick Huber.

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