„Eine Legende verlässt das Gelände“
Gemeinde Kaunerberg hat neue Ehrenbürgerin
- Maria Wolf ist die neue Ehrenbürgerin der Gemeinde Kaunerberg, im Bild ist sie mit Bgm. Peter Moritz, Vizebürgermeister Günter Partl und Bezirkshauptmann Siegmund Geiger, (v.l.).
- Foto: Elisabeth Zangerl
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Ein historischer Moment für Kaunerberg: Zum ersten Mal seit über 60 Jahren wurde wieder eine Ehrenbürgerschaft vergeben. Die Auszeichnung ging an die Landeckerin Maria Wolf, die sich über 44 Jahre als Pädagogin und 24 Jahre lang als Volksschuldirektorin an der Volksschule Kaunerberg verdient gemacht hat. Am 26. September wurde ihr Engagement im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung gewürdigt.
KAUNERBERG. (lisi). Ob man einen Blick auf Gegenstände oder Menschen, die diesen Ort geprägt haben, wirft – kaum etwas ist der Volksschule Kaunerberg so lange verbunden wie Maria Wolf. Aber, es gibt eine kleine Ausnahme: Ein altes Pult samt Stuhl – beides laut Recherche von Bürgermeister Peter Moritz älter als 44 Jahre und somit länger in der Schule als Maria Wolf. Folglich ist es naheliegend, dass er diese beiden Möbelstücke aufbauen und Maria Wolf bei der Verleihung ihrer Ehrenbürgerschaft dort Platz nehmen ließ.
- Ein letztes Mal drückte Maria Wolf die Schulbank.
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Fast der ganze Ort war auf den Beinen an diesem 26. September, allen voran Vereine wie die Freiwillige Feuerwehr Kaunerberg, die Schützenkompanie Kaunerberg, der Sportclub, die Jungbauern, Bäurinnen und viele mehr. So ist es die erste Verleihung einer Ehrenbürgerschaft seit über 60 Jahren, wie Bürgermeister Moritz eingangs und nach der Begrüßung von Gemeinderat Joachim Nigg wissen ließ. Folglich gibt es, abgesehen von Neo-Ehrenbürgerin Maria Wolf, keinen lebenden Ehrenbürger in der Gemeinde.
Hälfte der Bevölkerung unterrichtet
„Die Hälfte der Bevölkerung hat bei dir Schreiben und Lesen gelernt“,
hieß es in der Laudatio des Bürgermeisters und:
„Zu tun hattest du mit allen vermutlich - neben den Kindern auch mit Eltern und Großeltern.“
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Auch erwähnte er, dass die scheidende Direktorin allseits sehr geschätzt wurde und in ihrer Ära mit drei Bürgermeistern und zwei Amtsleitern zu tun hatte. „Es war ein feines Miteinander“, streute er Rosen und erklärte schmunzelnd: „Maria mochte es lediglich nicht, wenn es zu kalt war in der Schule.“
„Ich habe mir oft die Frage gestellt, warum sie sich das antut?“,
gesteht Bgm. Moritz und meint damit, dass Maria Wolf jeden Tag den Arbeitsweg von Landeck nach Kaunerberg – auch bei Wind und Wetter – zurückgelegt hat.
„Einmal hätte ich ein Angebot in Landeck bekommen, aber ich habe abgelehnt. Ich mochte diese kleine Schule“,
erklärt Maria Wolf hierzu.
„Der Fels in der Brandung“
Im Herbst 1981 sei Maria Wolf, damals noch mit ihrem Vater, erstmals in der Volksschule Kaunerberg gewesen, erzählte sie sichtlich gerührt nach der offiziellen Verleihung:
„Wer hätte damals gedacht, dass ich hier 44 Jahre später in Pension gehe“,
sagt sie – die Funktion der Direktorin hat sie seit 24 Jahren inne. Offiziell ihren Ruhestand angetreten ist sie mit 1. September.
„Du warst immer der Fels in der Brandung“,
lobte Bgm. Moritz weiter und meinte damit schwere Zeiten, etwa als die Schließung der Kleinschule Thema war. „Heute ist wieder alles gesichert“, freut sich Bgm. Moritz und erwähnt, dass 29 (!) Schüler:innen die Bildungseinrichtung besuchen. Die Leitung an der Volksschule Kaunerberg hat nun übrigens Paul Krimser übernommen.
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Maria Wolf bedankte sich abschließend bei allen, allen voran ihrem Mann, der immer ein offenes Ohr für „ihre Schulgeschichten“ hatte.
„Eine echte Legende verlässt das Gelände“,
meinte sie abschließend.
Prägende Persönlichkeiten
Grußworte kamen auch vom Bezirkshauptmann Siegmund Geiger:
„Die Tätigkeit von Maria Wolf erstreckte sich über vier Jahrzehnte, sie hat Generationen von Kindern begleitet, gefördert und motiviert und dabei stets das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt gestellt. Weiters hat sie eine positive Lernumgebung geschaffen“,
zeigte sich der Bezirkshauptmann überzeugt und:
„Die Geschichte einer Gemeinde wird auch durch Persönlichkeiten geprägt.“
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Die Gäste erwartete ein festlicher Abend mit feinster Kulinarik, musikalischer Umrahmung und vielen Gesprächen und Rückblicken auf das Wirken von Maria Wolf.
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