"Blickpunkt" Landeck vor 25 Jahren
"Gemeinden und Denkmalamt kämpfen um Bergbauanlagen"

Vor 25 Jahren: "Zur Blütezeit des Bergbaus im Platzertal (bei Tösens-Pfunds) arbeiteten 1906 mehr als 60 Mann unter Tag, der Abbau erfolgte bis zu einer Seehöhe von 3000 Meter. | Foto: Blickpunkt-Archiv
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  • Vor 25 Jahren: "Zur Blütezeit des Bergbaus im Platzertal (bei Tösens-Pfunds) arbeiteten 1906 mehr als 60 Mann unter Tag, der Abbau erfolgte bis zu einer Seehöhe von 3000 Meter.
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In der "Blickpunkt" Ausgabe vom 30. Juli 1997: "Die alten Bergbauanlagen im Platzertal bei Tösens-Pfunds stellen eine Tiroler Einzigartigkeit dar. Die höchstgelegen Anlage soll der Nachwelt erhalten werden."

BEZIRK LANDECK. Die BezirksBlätter werfen einen Blick ins "Blickpunkt"-Archiv vor 25 Jahren:

TÖSENS, PFUNDS (ps). Wie Mag. Gabriele Neumann vom Denkmalamt erläutert, handelt es sich im Platzertal um eine "außergewöhnliche Rarität, die es zu schützen gilt". Bereits im 14. Jahrhundert wurden hier Blei-, Zink- und Kupfererze gewonnen, 1539 erfolgte die Übergabe an eine Gewerkschaft. Nach der Einstellung des Betriebes  1610 sind erst später - um 1889 - wieder Schürfungen nachweisbar. Das damals errichtete Berghaus bot 20 Mann eine Unterkunft, daneben Stallung und ein Erzmagazin. Auf 2100 Meter entstand eine Aufbereitungsanlage. 1896 wurde die gesamte Anlage an einen Trientiner Industriellen verkauft, der den Betrieb modernisieren und 1906 eine 2,9 Kilometer lange Seilbahn bauen ließ. In diesem Jahr war auch die Blütezeit des Bergbaus im Platzertal: 63 Knappen warenmit Schürfungen beschäftigt.

Vor 25 Jahren: "Zur Blütezeit des Bergbaus im Platzertal (bei Tösens-Pfunds) arbeiteten 1906 mehr als 60 Mann unter Tag, der Abbau erfolgte bis zu einer Seehöhe von 3000 Meter. | Foto: Blickpunkt-Archiv
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Vier Jahre später wurde der Betrieb aber wieder eingestellt. Versuche der Wiederbelebung scheiterten 1923 durch die Gewerkschaft Rotenstein (Imst). Nach dem zweiten Weltkrieg gingen die Bergrechte auf die Bleiberger Berwerksunion über, zu einer Wiederaufnahme der Arbeiten kam es um 1950 aber ebenfalls nicht mehr.
Mag. Gabriele Neumann: "Bauliche Überreste wie das Berghaus, die Mundlöcher, die Ruine der Aufbereitung und die Talstation der Seilbahn stehen unter Denkmalschutz. Das rauhe Gebirgsklima verhindert das schnelle Vermodern". In der Begründung des Denkmalamtes heißt es u.a., daß die "sehr malerisch wirkenden Ruinen die Arbeitsbedingungen von damals dokumentierten".
Das Denkmalamt, die Gemeinden Tösens und Pfunds (auf dessen Gemeindegebiet sich die Anlage befindet) und die Bundesforste (als Eigentümer) haben Interesse, die historischen Relikte im Platzertal zu erhalten. Allerdings bereitete bis zuletzt hier ein am 30. Juni 1982 abgeschlossener Vertrag zwischen der "Bleiberger Bergwerksunion" und dem "Förderkreis der Tiroler Bergbaugeschichte" Probleme. Durch diesen Vertrag gingen die Nutzungsrechte an den Bad Tölzer Günther Seidenberger.

Artikel in der "Blickpunkt" Ausgabe vom 30. Juli 1997. | Foto: Blickpunkt-Archiv
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Blick ins "Blickpunkt"-Archiv

Beim Blick ins "Blickpunkt"-Archiv reisen die BezirksBlätter zurück und zeigen, was vor 25 Jahren im Bezirk Landeck los war.

Titelseite der "Blickpunkt" Ausgabe vom 30. Juli 1997. | Foto: Blickpunkt-Archiv
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