Hörschäden bei Jugendlichen nicht zu unterschätzen
Dr. Michael Czerny mahnt im Rahmen einer Fortbildung zur Vorsicht.
LANDECK (jota). Dr. Michael Czerny, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, sprach unlängst bei einer Fortbildung über verschiedene Probleme und Krankheiten von Kindern und Jugendlichen.
"Wir wissen aus der Forschung, dass sich das Gehirn auch nach der Pubertät weiterentwickelt und sich Nervenverbindungen durch Stimulierung vermehren", rät der Mediziner zu regelmäßigem Gehirntraining.
Bedenklich ist die Tatsache, dass viele Jugendliche unter Hörschäden leiden. Bereits ca. ein Fünftel der 20-Jährigen leidet unter irreversiblen Hörschäden. "In Discotheken beispielsweise ist es sehr laut, irreparable Hörschäden, Tinnitus oder Hörsturz können die Folgen sein", so Czerny. "Hörschäden treten sehr subtil auf, zuerst merkt man es gar nicht. Dann versteht man Wörter schlechter, bis man erkennt, dass man wirklich schlecht hört", warnt Czerny vor übermäßigem Lärm. Auch Kopfhörer, die zu laut sind, können Hörschäden auslösen.
Übermäßgier Alkohol- und Nikotinkonsum führen zu gesundheitlichen Problemen. "Die Gefahr von Alkoholvergiftungen steigt, Sucht ist eine mögliche Folge von dauerndem Konsum", erklärt der Facharzt.
Auch das vermehrte Aggressionspotential ist häufig auf übermäßiges Fernsehschauen bzw. stundenlages Computerspielen zurückzuführen. "Das kindliche Gehirn speichert alles und Kinder bis 8 Jahre können zwischen Realität und visueller Gewalt nicht unterscheiden", erläutert der Kinderarzt.
Eltern sollten Vorbildwirkung haben und auf die Probleme bzw. Schwierigkeiten ihrer Kinder eingehen. "Zuhören und Zuwendung sind für Kinder und Jugendliche in jeder Lebenslage besonders wichtig", betont Czerny.
Siehe auch: http://regionaut.meinbezirk.at/landeck/magazin/lebenslange-schaeden-interessieren-niemanden-d235464.html
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