Wie's früher war
Hotel Hochfinstermünz: Ein Juwel verwehter Pracht

Der ehemalige Eingang lässt noch an alte Zeiten erinnern. | Foto: Celina Leitner
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In den malerischen Bergen von Nauders thront ein Relikt vergangener Tage, das längst vergessen scheint - das Hotel "Hochfinstermünz". Einst ein strahlendes Juwel inmitten majestätischer Landschaften, erzählt dieses verlassene Anwesen nun eine traurige Geschichte von verwehtem Glanz und verlorener Pracht.

NAUDERS (clei). Das Hotel, einst ein bevorzugtes Ziel für Reisende aus aller Welt, die die Schönheit der Tiroler Alpen erleben wollten, ist inzwischen nur noch ein Schatten seiner früheren Größe. Die früher lebhaften Räume sind jetzt stumm und verlassen, von der Zeit und den Elementen gezeichnet. Sie, einst erfüllt von den Klängen fröhlicher Gespräche und dem Klang von Gläsern, hallen nun wider von der Stille des Verfalls.

Frau Emmi

Emmi Priebsch, war die Gastwirtin des "Hotel Hochfinstermünz" in Nauders und prägte das familiäre Ambiente des Hotels mit ihrer leidenschaftlichen Gastfreundschaft. Nachdem ihr Vater das Hotel erworben hatte, führte sie es mit Hingabe weiter, stets darauf bedacht, den Gästen eine herzliche Atmosphäre zu bieten. Emmi Priebsch, Herz und Seele des "Hotel Hochfinstermünz" in Nauders, verstarb im Januar 2018. In Erinnerung bleibt sie als eine engagierte Gastwirtin, die mit Leidenschaft und Mitgefühl das Wohlbefinden ihrer Gäste im Blick hatte.

Emmi war Gastwirtin mit Leib und Seele. | Foto: Celina Leitner
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Luxus von damals

Zur Jahrhundertwende verfügte das einstige Nobelhotel mit sechzig Betten bereits über Etagenbäder und ein Freischwimmbad, was damals als besonderer Komfort galt. Während der Sommermonate kümmerten sich bis zu fünfzehn Angestellte um die durchwegs wohlhabenden Gäste. Damals reisten auch Mitglieder des Adels mit Kutschen nach Nauders, in die Hotelräumlichkeiten des einstigen Grand-Hotel Hochfinstermünz. Der namhafte Filmemacher Luis Trenker selbst war für drei Produktionen vor Ort und beschenkte Frau Emmi mit drei Pappmaschee-Köpfen, die Teil der drei Filme "Der Rebell" sowie "Der Feuerteufel" und "Komparsen" waren.

In den 1930er-Jahren wurden wesentliche Szenen für den Kinofilm "Der Rebell" mit Luis Trenker in Alt-Finstermünz gedreht | Foto: Celina Leitner
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Im Wandel der Zeit

Es ist ein trauriges Schicksal für ein Gebäude, das einst so viel Leben und Freude beherbergte. Die prächtige Architektur, die einst die Augen der Besucher erfreute, ist nun von Rissen und Verfall gezeichnet. Die Zimmer, einst Zufluchtsorte für müde Reisende, sind nun von Spinnweben umhüllt und von der Natur zurückerobert.

Die Räumlichkeiten sind nun in Spinnenweben gekleidet. | Foto: Celina Leitner
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Es ist schwer, nicht zu bedauern, wie dieses einst strahlende Juwel immer mehr in sich zusammenbricht. Diejenigen, die die Vergangenheit des Hotels kennen, können sich nur noch an die Tage erinnern, als es lebendig war und Frau Emmi die Gäste liebevoll bewirtschaftete.

Das legendäre "Hotel Hochfinstermünz" in den 1960er-Jahren | Foto: Celina Leitner
  • Das legendäre "Hotel Hochfinstermünz" in den 1960er-Jahren
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Ein Zeugnis der Geschichte

Doch trotz des Verfalls bleibt das Hotel "Hochfinstermünz" ein Symbol für eine vergangene Ära, ein Zeugnis der Geschichte und der Vergänglichkeit menschlicher Werke. Möge es in seiner Ruhe weiterhin die Erinnerungen an vergangene Tage bewahren, als es noch lebendig und strahlend war.

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