"Kuhfreies" Wandern (un)möglich?

Beim Kontakt mit Almvieh gilt es einige Regeln für Wanderer zu beachten. | Foto: Kaller Walter
  • Beim Kontakt mit Almvieh gilt es einige Regeln für Wanderer zu beachten.
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BEZIRK LANDECK (otko). Attacken von Kühen auf Wanderer sorgten in der Vergangenheit in Tirol immer wieder für ein riesiges mediales Echo. Derzeit steht ein Landwirt wegen einer Kuhattacke, die 2014 für eine deutsche Urlauberin tödlich endete, vor dem Richter; er soll Schmerzensgeld zahlen. In Erl kam Anfang Juni eine Einheimische bei der Attacke einer Kuhherde ums Leben. Trotzdem sind solche Kuhattacken aber sehr selten, wenn man bedenkt wie viele Wanderer unterwegs sind.
Die Problematik wird aber immer wieder von neuem angeheizt, wenn Wanderer mit Hunden auf Weidevieh treffen. Nun ist es aber so, dass Almen in unserer Region nun mal für gewöhnlich nicht „kuhfrei“ sind, und die Bewirtschaftung dieser, ein wichtiger Bestandteil für die Landwirtschaft und den Tourismus ist. Auch ist es nicht möglich das gesamte Weidevieh auf den Almen einzuzäunen – dies ist auch gesetzlich nicht vorgeschrieben.
Normalerweise laufen Rinder vor Bedrohungen eher davon, da sie von Natur aus friedfertige Tiere sind. Besondere Vorsicht ist aber geboten, wenn nicht nur Mutterkühe, sondern auch junge Kälber auf der Wiese sind. Der Mutterinstinkt der Kühe ist stark ausgeprägt und sie verteidigen ihre Jungen sofort.

Landwirtschaftliche Region

Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich bei den Tourismusverbänden in der Region erkundigt, ob es auch Wanderwege gibt, auf denen man keine Kühe antrifft. Vorweg soll aber gleich klar gestellt werden, dass hier keine Almen oder Wandergebiete mit Viehweide diskreditiert werden sollen. Es sollen lediglich einige Alternativen aufgezeigt werden.
Nicht weiterhelfen konnten uns die Tourismusverbände in St. Anton am Arlberg und Paznaun-Ischgl. "Zu diesem Thema können wir leider keine weiteren Informationen bereitstellen", so Isabell Sonderegger (TVB Paznaun-Ischgl). Auch das Infobüro des TVB Tiroler Oberland in Ried (Tiroler Oberland Tourismus) musste passen. "Leider gibt es bei uns keine solche Wanderwege. Wir sind nun mal eine sehr landwirtschaftliche Region, daher muss man bei uns mit Kuhbegegnungen rechnen. Wir können da leider nicht 100-prozentig sagen, dass man keiner Kuh entgegenkommt", so Dajana Domuz. Ähnliches gilt auch in der Region TirolWest (Landeck-Zams-Fließ). "Leider liegen bei uns keine Meldungen vor, ob Kühe auf den Almen sind. Wir können daher auch keine diesbezüglichen Informationen abgeben", betont Irmgard Öttl.

"Kuhfrei" sollte gehen

Einige Wege konnte uns auf Nachfrage aber der Kaunertal Tourismus (TVB Tiroler Oberland) nennen. Aber auch hier gilt zu beachten, dass niemand eine "100-%-kuhfrei"-Garantie geben kann. Unter anderem sind dies der Thomas Penz Höhenweg (Mo-Fr geschlossen wegen Lawinenverbauungsarbeiten), das Piller Moor, Kaltenbrunn – Grünstein Falpetan, große und kleine Harberundwanderung, Roter Schrofen oder der Wallfahrtsweg. Beschreibung zu allen Wanderwegen sind unter www.kaunertal.comjederzeit abrufbar.

Tipps für Wanderer

- Markierte Wanderwege auf Weiden nicht verlassen
- großen Sicherheitsabstand zur Herde halten (mind. 50 Meter)
- keinesfalls Kälber streicheln, füttern oder ihnen überhaupt zu nahe kommen
- nicht mitten durch eine Herde laufen
- Lärm und hektische Bewegungen vermeiden
- immer das Weidegatter schließen
- bei Herannahen der Tiere ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren und Weide langsam verlassen

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