Lebenshilfe in Perjen zeigt, was Nachbarschaftskontakte bewirken

DAZUGEHÖREN: Sigrid Plörer serviert und arbeitet einmal in der Woche in der Heil-Bar in Zams. Auch bei der Weihnachtsfeier ist sie Teil der Bar-Belegschaft. | Foto: Lebenshilfe Tirol
  • DAZUGEHÖREN: Sigrid Plörer serviert und arbeitet einmal in der Woche in der Heil-Bar in Zams. Auch bei der Weihnachtsfeier ist sie Teil der Bar-Belegschaft.
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LANDECK/ PERJEN. Vor gut einem Jahr startete die Lebenshilfe in Perjen ein Pilotprojekt, das Menschen mit Behinderungen in ihrer Eigenverantwortung stärkt. „Wir haben die Nachbarschaft erkundet und geschaut, wo wir arbeiten können“, beschreibt Sigrid Plörer. Sie und andere Teilnehmer haben auf ihren Rundgängen und in Gesprächen viel über die Betriebe und Vereine der Umgebung gelernt. Ein Jahr danach blicken sie zurück auf viele Begegnungen und ermutigende Schritte.
„Inge traut sich heute im Schulsekretariat mitzuarbeiten, Peter liefert das Essen auf Rädern aus, Sigrid serviert in der Heil-Bar in Zams, und Philip sorgt im MPREIS in St. Anton für Ordnung“, nennt Kerstin Wille Beispiele. Sie und ihre Kollegen ermutigen Menschen mit Behinderungen, ihre Fähigkeiten einzusetzen und suchen dafür aufgeschlossene Betriebe. „Bisher haben wir immer Glück gehabt“, meint Wille. Sie ist überzeugt, auch 2018 Aufgaben zu finden, die alle Beteiligten voranbringen. Aber auch Nachbarn haben Berührungsängste überwunden und freuen sich, wenn die Lebenshilfe ihnen bei Garten- oder Schneearbeiten unter die Arme greift.
Und so manche Angehörige ist überrascht, dass der Sohn jetzt freiwillig länger in der Arbeit bleibt und daheim erklärt „Ich kann jetzt mit alleine dem Postbus fahren und will das so.“

Sozialraumorientierung“ - Unter die Leut‘ kommen
„Wenn Menschen etwas wollen, können sie Berge versetzen“, meint Sozialforscher Prof. Hinte, der die Perjener bei diesem Experiment begleitet. Er nennt Eigeninitiative und die Vernetzung mit allen lokalen Initiativen als Erfolgsfaktor für Inklusion.

Vorbild Perjen

„Mit kleineren Standorten rücken wir näher zu den Menschen und ihrem Umfeld“, beschreibt GF Georg Willeit den Auftrag der Lebenshilfe.
„Wir wollen hinausgehen und dort tätig sein wo Gemeinden und Personen unsere Unterstützung brauchen, um den Platz an dem wir Leben etwas besser zu machen.“
„In Perjen werden Menschen ermutigt und ermächtigt, ihr Leben selber in die Hand zu nehmen.“

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