Musikbezirk Landeck
Spiel ma a Tanzl, blos ma a Weis!

Peter Moser, Peter Kostner, Rudi Pascher, Florian Geiger
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29 SeminarteilnehmerInnen folgten Samstag den 12. September der
Einladung des Musikbezirksverband Landeck zum
Weisenbläserseminar ins Kaunertal. Zu Beginn, bei der
Podiumsdiskussion ließen die Experten der Tiroler
Weisenbläser- und Volksmusikszene, Peter Moser und Peter
Kostner über ihre langjährige Erfahrung einblicken. Der Tiroler
Volksmusikpionier Moser erzählte über die anfänglichen
Schwierigkeiten. Musizieren war zu seiner Kindes- und
Jugendzeit verpönt, harte Arbeit und karges Leben ließen wenig
Spielraum für die Musik. Es wurde auch nicht so gerne gesehen,
wenn man sich Zeit mit der Musik vertrieb. Musikpädagogen
gab es auch keine und man musste sich selbst das Musizieren
beibringen, sofern man über ein Instrument verfügte.
Die Volksmusik wurde als Musik der einfachen Menschen
bezeichnet. Das Weisenblasen war im Alpenländischen Raum
immer schon üblich aber nicht so verbreitet. Noten gab es zu
dieser Zeit keine. Weisen und Tanzmusikstücke wurden nach
Gehör gespielt. Gemeinsam mit seinen Wegbegleitern Florian
Pedarnig und Peter Reitmeier machte der Alpbacher schließlich
die Volksmusik in Tirol salonfähig und erlangte über die
Landesgrenzen hinaus hohes Ansehen. Als Spartenleiter der
„Volksmusik“ beim ORF Landestudio Tirol war er für die
Einführung der beiden Sendungen „Klingendes Österreich“ und
„Mei Liebste Weis“ federführend. Die Volksmusik und das
Weisenblasen hat sich mittlerweile im gesamten
alpenländischen Raum etabliert. Die Volksmusik hört sich zwar
einfach an, ist aber äußerst schwierig zu spielen. Intonation,
exaktes Zusammenspiel und die klangvolle Tongabe ist die
Basis dieser Musizierart. Dass man heute an den
Landeskonservatorien Harfe und Ziehharmonika studiert, ist
ebenfalls dem Grandseigneur Peter Moser zu verdanken.
Kostner Peter welcher die Agenden Mosers beim ORF Tirol
übernommen und die Autobiografie über ihn geschrieben hat, zeigt sich über die kulturelle
Entwicklung der Tiroler Volksmusik bestätigt. Sich nur auf das
Spiel der Noten zu beschränken ist viel Zuwenig. Die
MusikantInnen müssen ein Gespür, um nicht zusagen die
Leidenschaft für das Weisen blasen entwickeln. Jede Weise
möchte ihre individuelle Geschichte erzählen, sodass sich der
Zuhörer in eine bestimmte Gefühlslage versetzen kann, was
wiederum die Faszination am Weisen spielen erweckt.
Landeskapellmeister Rudi Pascher spricht den typisch
tirolerischen Musikstil an. Das Temperamentvolle sowie äußerst
kurze und prägnante Anspielen der Viertel-, Achtel-,
Sechzehntelnoten auch Staccatissimo genannt, trägt wesentlich
zur Charakteristik der Tiroler Spielart bei. Weiters wird noch der
Unterbegriff „regionaltypisch“ verwendet, was die Spielart der
verschiedenen Regionen Tirols kennzeichnet und geringfügig
differenziert. Beim Seminar wurden die
Volksmusikexperten noch von weiteren Musikreferenten wie
Bezirkskapellmeister Mag. Stefan Matt Klarinette, Patrick Hofer
und Rupert Seidl beide Flügelhornisten, unterstützt.
Ein großes Dankeschön an alle Referenten und TeilnehmerInnen für diesen gelungen Tag!
BO Geiger Florian

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