Klimarat gegründet
Stanzertal arbeitet an Klimakonzept

Die Bürgermeister des Stanzertales mit den Verantwortlichen von KLAR! freuen sich auf neue Ideen.
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  • Die Bürgermeister des Stanzertales mit den Verantwortlichen von KLAR! freuen sich auf neue Ideen.
  • hochgeladen von Dr. Johanna Tamerl

ST: ANTON (jota). KLAR! Arlberg-Stanzertal lud die Bevölkerung zur Auftaktveranstaltung anlässlich der Gründung eines Klimarates ein. Zukünftige Klimaräte wurden per Zufallsprinzip ermittelt, gemeinsam Ideen, Lösungsvorschläge und Empfehlungen an einem Wochenende im Juni zu erarbeiten.
"Klima geht uns alle an." So wurde die "Klimawandelanpassungsregion" (KLAR!) Stanzertal bereits vor einiger Zeit gegründet. Maßnahmen und Strategien zur zukunftsfähigen Anpassung an nicht mehr abwendbare Folgen des Klimawandels sollen getroffen werden. "Das bedeutet Risiken und Chancen. Wir müssen bewältigen, was nicht mehr vermeidbar ist!" betonte Michaela Gasser-Mark, die den Klimarat koordiniert. Bisherige Maßnahmen waren ua die Renaturierung des Egger Weihers in Strengen oder des Hirschenbades in Pettneu. Ein klimafitter Wald ist ebenso bedeutsam wie die Zurückdrängung von Neophyten. 
Die Fragestellungen, die von den zufällig auserwählten Klimaräten aus allen Gemeinden bearbeitet werden sollen, lauten: "Wie gelingt es uns, ein Tal zu schaffen, das unseren Lebensraum mit seinen zahlreichen Naturraumnutzungen und er Ursprünglichkeit der Natur nachhaltig im Gleichgewicht hält? Was wollen wir gemeinsam entwickeln und bewirken, um für alle Menschen im Stanzertal eine klima- und naturverträgliche Zukunft zu gewährleisten?"
Zwei Experten - Susanne Drechsel und Hermann Sonntag - hielten Impulsreferate zu den Themen "Unsere Region im Klimawandel" bzw. "Natur schützen und nützen". Drechsel zeigte deutlich auf, dass Extremwetterereignisse zunehmen, Starkregen, Überschwemmungen, Vermurungen oder Felsstürze durch das Auftauen von Permafrostböden ansteigen werden. "Die Vegetationsperiode verlängert sich, Neophyten und Schädlinge vermehren sich", prognostizierte Drechsel. Eine Reduktion der Treibhausgase müsse an oberster Stelle stehen, so die Fachleute. Der Erhalt von Naturlandschaften, Mooren oder Streuobst- bzw. Mähwiesen sei im Stanzertal möglich, da hier noch eine große Artenvielfalt vorzufinden sei, betonte auch Sonntag. "Moore weisen einen hohen CO2-Speicher auf und sind ein ganz besonders schützenswerter Lebensraum", erklärte Sonntag. Wenn auf Wiesen unterschiedliche Pflanzen und Bäume wachsen, werde durch die verschieden langen Pflanzenwurzeln der Boden besser gehalten. Potential sieht Sonntag auch in den Streuobstwiesen. "Diese Zweinutzbarkeit ist von enormer Bedeutung!" so der Experte. Mobilität ist ein brennendes Thema, eine Regionalzugverbindung zwischen Landeck und St. Anton wurde genauso angesprochen wie die Ausweisung von Naturschutzgebieten. 
"Wir wollen versuchen die Ergebnisse der Klimaräte umzusetzen", so Bgm. Helmut Mall, der gemeinsam mit den Bürgermeisterkollegen des Stanzertales auf gute Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten hofft. 
Die Devise müsse lauten: "Arbeitshandschuhe statt Arbeitskreise!"

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