Organist aus Leidenschaft

Thomas Juen erhielt Ehrung für 40-jährige Organisten-Tätigkeit

Wenn sie nicht ertönt, fehlt etwas in einer jeden Heiligen Messe. Die Rede ist von Orgelmusik. Thomas Juen aus Schnann erhielt kürzlich eine Ehrung für seine 40-jährige Tätigkeit als Organist in seiner Heimatgemeinde – seit 2020 ertönen seine Orgelklänge auch wöchentlich in Zams.

SCHNANN. (lisi). Kürzlich, am 8. Jänner wurde Thomas Juen von Pfarrer Norbert Jakab und Veronika Zangerl, der Obfrau des Pfarrgemeinderats Schnann, eine Urkunde für seine 40-jährige Tätigkeit als Organist überreicht. Begonnen hat er mit dem Orgel spielen schon recht früh: „In unserer Kindheit haben wir viel gesungen und es waren meine Eltern, die mir den Orgelunterricht finanziell ermöglicht haben“, bedankt sich Thomas Juen, der die ersten öffentlichen Auftritte bei Heiligen Messen schon im zarten Alter von zwölf Jahren absolviert hat – schon damals gab er einfachere Solostücke zum Besten und begleitete den Kirchenchor Schnann instrumental. Zu dieser Zeit wurde in Schnann dringend nach einem Organisten gesucht. Gelehrt hat Thomas Juen das Orgel spielen anfangs Othmar Keim. Aber auch nach wie vor ist fleißiges Üben am Klavier, seiner eigenen Orgel daheim und den Kirchenorgeln unumgänglich: „Die Orgel in der Pfarrkirche Zams verfügt über 24 Register, jene in Schnann über 6 – das ist natürlich ein Unterschied, deswegen ist das Üben auf den jeweiligen Kirchenorgeln sehr wichtig“, bekräftigt auch Thomas Juen.

Diplomarbeit über die Orgel

Der Orgel widmet sich Thomas Juen aber nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Theorie hat er sich diesem sakralen Instrument verschrieben: Seine 1993 verfasste Diplomarbeit lautete auf den Titel „Eine Bestandsaufnahme der Pfeifenorgeln im Stanzer- und Paznauntal.“ Thomas Juen hat das Mozarteum in Innsbruck in der Mindeststudienzeit absolviert und wählte während der letzten beiden Jahre seines Studiums „Orgel“ als Ergänzungsinstrument beim ehemaligen Domorganisten Professor Reinhard Jaud (als Hauptinstrument wählte er die Trompete, als zweites Instrument das Klavier). Apropos Mozarteum: Für seine besonderen künstlerischen Leistungen wurde er mit einem Würdigungspreis ausgezeichnet. Neben seiner 40-jährigen Tätigkeit als Organist in Schnann und seit 2020 auch in Zams, wo er Heilige Messen gemeinsam mit dem Kirchenchor umrahmt, wirkte er auch zehn Jahre lang (1994-2004) als Leiter des Kirchenchors Perjen und zwei Jahre lang (während seines Studiums) als Leiter des Männergesangsvereins Strengen. Auch in Axams spielte Thomas Juen bereits auf der Orgel, ebenso umrahmte er einst die Rundfunkmesse in Kematen.

Schwer, Nachwuchs zu finden

Einen motivierten und verlässlichen Organisten zu finden, ist für beinahe jede Pfarrgemeinde eine Herkulesaufgabe: „Es braucht jemanden, der für den liturgischen Dienst da ist“, erklärt auch Thomas Juen über die Einsätze, die vielfach am Wochenende stattfinden. Dabei ist es Thomas Juen besonders wichtig, dass sich die Kirchenbesucher an seinen Orgelklängen erfreuen: „Das wäre das Ziel der Musik – dass es einem besser geht, wenn man die Kirche verlässt als beim Kommen.“ Insgesamt investiert Thomas Juen sehr viel Zeit – in Probenarbeit oder die Auswahl/Suche der Stücke. Bei Letzterem wagt er sich oft in fremdes Terrain: „Thomas baut auch gern einmal ´nicht-liturgische´ Stücke ein“, verrät seine Ehefrau Gabi. Auch individuelle Wünsche finden stets Beachtung: „Bei einer Beerdigung wurde beispielsweise einmal von den Angehörigen ein Seemannslied gewünscht“, erinnert er sich. Hauptberuflich arbeitet der engagierte Organist als Pädagoge am Gymnasium Landeck, wo er Musik, Philosophie und Psychologie unterrichtet.