"Wasser bändigen und überbrücken" – Ausstellung in Altfinstermünz

Die Ausstellung der HTL-Imst in Altfinstermünz ist noch bis 5. Juli zu sehen. | Foto: www.SAGEN.at
  • Die Ausstellung der HTL-Imst in Altfinstermünz ist noch bis 5. Juli zu sehen.
  • Foto: www.SAGEN.at
  • hochgeladen von Ingrid Schönnach

Kürzlich wurde die Ausstellung der HTL- Imst (Leitung Prof. DI. Pöll Harald) in den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten von Altfinstermünz eröffnet.
Altfinstermünz hat eine bedeutende tirolerische Geschichte schon seit der Römerzeit und ist Teil der „Via Claudia Augusta“.
Altfinstermünz war lange der Weg von Pfunds über Nauders über den damals bedeutsamen Reschenpass nach Südtirol, in den Vinschgau und war daher lange Zeit eine Zollstation.
Altfinstermünz wurde aufwändig restauriert und ist seit 1999 wieder zugänglich.
Eine treibende Kraft für die Erhaltung, die Restaurierung und Revitalisierung ist Hermann Klapeer. Er war auch die treibende Kraft für diese Ausstellung und führt gerne Gruppen durch die Gebäude und durch die Ausstellung. Infos unter Tel. 0676-3626706.

Die Ausstellung der HTL- Imst ist noch bis zum 5. Juli, täglich, außer Montag, zwischen 11-16.30 Uhr zugänglich. Für Gruppen gibt es auch Sondertermine und Führungen.
In der Ausstellung "Wasser bändigen und überbrücken" geht es darum, von SchülerInnen der HTL- Imst erstellte, praxisnahe Projekte, Pläne und Modelle zu zeigen, die Ingenieurprojekte sind, mit deren Hilfe es möglich wäre, die Naturgewalten zu bändigen.
Da die Natur wie ein wildes Tier ist, kann sie sanft sein, aber sie kann auch, so wie man zuletzt gesehen hat zu einer reißenden Naturgefahr werden, welche Leben auslöscht, Gebäude und Kulturlandschaften zerstört, viel Schaden anrichtet und viel Leid verursacht!
Um Bäche und Flüsse zu überbrücken braucht es, je nach Anforderungen Brückenbauwerke. Diese können zweckmäßig sein aber auch als "Bau- Kunstwerke" geplant werden, welche die Kulturlandschaft schmücken und so oftmals gar zum Weltkulturerbe werden, wie viele Beispiele weltweit zeigen. So war die markante Brücke in Finstermünz zwar immer ein Zweckbau, ist aber trotzdem aufgrund der prägnanten archaischen Architektur und der Umgebung in der sie steht zu einem Kulturdenkmal geworden. Sie ist sehenswert!
Wildbäche und Flüsse benötigen Uferbauwerke, welche die Erosion reduzieren, die Ufer bewahren und den Siedlungsraum schützen.
Retentionsbauwerke nehmen dem Gewässer die Kraft und zähmen es in das Flussbett.
Wildbach- und Lawinenverbauungen verhindern den Abgang von Muren und Lawinen, oder lenken sie um und schützen dadurch den Menschen und seine Kulturlandschaft.
Wasser ist lebenswichtig und ist die Grundlage jeden Lebens. Es prägt die Kulturlandschaften und ist die Basis für Wirtschaft, Tourismus, Sport und Erholung.
Wasser liefert Energie, trägt Schiffe, erfreut und bereitet Vergnügen.
Jeder Mensch soll sich der Schönheit der Natur erfreuen und sich dieser bewusst sein und beitragen, dass sie erhalten bleibt. Der Mensch muss sich aber auch der negativen Seite, der Natur bzw. der Gefahr bewusst sein.
Entscheidungsträger und Ingenieure stehen somit immer zwischen dem Naturschutz und dem Schutz der Kulturlandschaft mit seinen Menschen.
Wird zu viel betoniert gibt es einen Aufschrei. Wird zu wenig betoniert und es tritt ein Schadensereignis auf, kommen Vorwürfe, warum zu wenig Schutzbauten vorhanden sind!
In der HTL-Ausbildung werden junge Leute mit solchen Überlegungen konfrontiert und lernen die technischen Grundlagen mit denen sinnvolle und erforderliche Schutzbauten geplant und berechnet werden und gut in die Natur eingefügt werden können.
Die geschichtsträchtige Anlage Finstermünz in der wildromantischen Kulturlandschaft und die Ausstellung "Wasser überbrücken und bändigen" wären daher einen Besuch wert.

Wann: 12.06.2015 ganztags Wo: Altfinstermünz, 6542 Pfunds auf Karte anzeigen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.