Wenn das Spiel zum Drama wird
Im Bezirk Landeck sind 400 Menschen spielsüchtig
BEZIRK LANDECK. Einmal den ganz großen Gewinn machen und sich dann mit dem Geld eine neue Existenz aufbauen – dieser Traum treibt viele in die Spielsucht. Doch der Spaß endet meist in der Katastrophe.
Univ. Prof. Dr. Christian Haring, Obmann des Tiroler Vereins BIN, geht davon aus, dass im Bezirk Landeck 400 Menschen spielsüchtig sind. Besonders gefährdet seien Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Die Spielsucht äußere sich, so Haring, in einer Reihe von Abhängigkeiten, die den Betroffen fest im Griff haben: „Der innere Zwang ins Casino, ins Wettbüro oder eine Zockerhöhle zu gehen nimmt zu und das Spielen wird zum zentralen Lebensinhalt“, erklärte Dr. Christian Haring. Das heimtückische an der Glücksspielsucht sei, dass sie schleichend beginne und lange Zeit völlig unsichtbar sei. „Erst wenn die psychischen Belastungen unerträglich werden, der Arbeitsplatz verloren und die Familie ein Scherbenhaufen ist, wird das Problem für Außenstehende sichtbar.“, berichtet Prof. Haring.
Aus eigener Kraft schaffen die Spielsüchtigen den Absprung nicht. Ihnen bietet der Verein BIN in Landeck Hilfe an. Weil meist auch die Partner und Kinder vom Leid mitbetroffen sind, werden auch Angehörige betreut. 2010 wurden in der Beratungsstelle in Landeck (Malserstraße 44) insgesamt über 1.000 telefonische oder persönliche Beratungskontakte dokumentiert. „Die Beratungen sind kostenlos und anonym“, sagte Anita Pale, BIN-Beraterin in Landeck. Telefonisch ist Pale unter 0650/5824539 zu erreichen. Weitere Informationen im Internet: www.bin-tirol.org/beratungsstellen-landeck.htm
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