Kernzonenausweitung in Zams und Masterplan: Zwischen hohen Erwartungen und Skepsis

Bgm. Siegmund Geiger (Zams) sieht den Masterplan als Chance für den Talkessel insgesamt
4Bilder
  • Bgm. Siegmund Geiger (Zams) sieht den Masterplan als Chance für den Talkessel insgesamt
  • hochgeladen von Herbert Tiefenbacher

Landeck & Zams: Bis Ende März soll Grundsatzbeschluss zum „Masterplan“ gefasst werden

Zum angekündigten Meinungsaustausch der zwei Gemeinden Landeck und Zams kam es vergangene Woche.

LANDECK/ZAMS. Die Gemeindespitzen tauschten sich in Fragen rund um die beantragte Kernzonenausweitung in Zams aus. Beigezogen waren auch die beiden Raumplaner, die Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams und Franz Rauter, Leiter der Landesabteilung Raumordnung.

Man ist so verblieben, dass in beiden Gemeinden bis Ende März ein Grundsatzbeschluss gefasst wird, ob sich Landeck und Zams auf Basis eines Masterplanes den Fragen einer Entwicklung im Talkessel gemeinsam zuwenden.

Dazu müssen folgende Fragen diskutieren werden: Wie wird der Masterplan ausgestaltet? Welche Bereiche der Entwicklung (wirtschaftliche, touristische, kulturelle oder soziale) soll der Masterplan umfassen? Wie viel Geld ist man überhaupt bereit für eine professionelle Begleitung in die Hand zu nehmen? Kaum Kopfzerbrechen wird die Einrichtung des für die Umsetzung notwendigen Arbeitskreises machen.

Baut man Einzelreaktionen zusammen, ergibt sich als Grundton: Es ist gescheit den von Planungsstadtrat Wolfgang Jörg ins Spiel gebrachten Masterplan in Form einer gemeinsamen Zusammenarbeit zu machen - aber es schwingt etwas Skepsis mit.

Bgm. Siegmund Geiger (Zams) sieht in der Kooperation der zwei Gemeinden die Chance, den Talkessel insgesamt zu entwickeln und wirtschaftlich zu stärken. „Damit kann auch das Ziel erreicht werden, dem Kaufkraftabfluss nach Imst entgegen zu wirken“, so Geiger. AZL-Chef Georg Steinwender (Zams) äußerte sich ähnlich: „Ich finde es gut und wichtig, wenn nun von politischer Seite versucht wird, gemeinsam für den Talkessel Möglichkeiten für eine Belebung der heimischen Wirtschaft zu erarbeiten“.

Bei einigen schwingt - wie gesagt - etwas Skepsis mit. Dazu zählt Vize-Bürgermeister Manfred Jenewein (Landeck). Er befürchtet, dass der Masterplan ein neuer Papiertiger werden könnte (trotzdem ist er fürs Probieren). „Gedanklich sind alle für einen gemeinsamen Talkessel, aber sobald ein konkretes Projekt am Tisch ist, ist es mit der Gemeinsamkeit vorbei“, betonte Jenewein. Ein Musterbeispiel dafür sei die Diskussion um das Randgebiet zwischen Landeck und Zams. Für einen Baumarkt brauche es keine Kernzone. Zams wolle sich aber mit der Kernzone alles offen halten. „Dann ist eben auch die Errichtung eines großen Einkaufszentrums möglich“, so der Landecker Finanzreferent. Das wiederum löst in Landeck große Bedenken aus. Jenewein: „Man weiß was in Imst passiert ist. Dort wurde die Industriezone auch scheibchenweise entwickelt. Jetzt hat dort das Stadtzentrum stark zu leiden. Deshalb sollten die Bedenken der Landecker Kaufmannschaft ernst genommen werden“. Das erhoffe er sich vom Land als übergeordnete Ebene.

Das Land muss nun entscheiden. Wie berichtet läuft das Verfahren zur Ausweitung der Kernzone in Zams. Landeck kündigte an, die Bedenken in ihrer Stellungnahme zu äußern.

Hier noch einmal die Stellungnahme zum Thema von Alfons Wachter, Hauptstraße 3, 6511 Zams:

Originaltext:
Derzeit haben wir für 10.000 Einwohner bereits 12 Lebensmittelmärkte mit dem großteils gleichen Angebot in unserem Talkessel.

Vorgehensweise in Zams: Man entkerne die Kernzone und schaffe an beiden Ortsrändern neue Kernzonen mit noch mehr Verkehrsaufkommen durch Einkaufstouristik der Kunden. Das Ortszentrum, nach erfolgter Verschönerung stirbt. Wir brauchen wieder ein neues Verkehrskonzept ...

Nachhaltiger Umgang mit unseren Flächen wäre gefragt, sowie Perspektiven für Klein- und Mittelbetriebe, die sukzessive von ihren Standorten verdrängt werden (siehe Zams).

Mutige weitsichtige Entscheidungen, die unsere Lebensqualität wirklich heben, wären gefragt - und nicht Anlassentscheidungen mit Einzelrettungscharakter.

Mit freundlichen Grüßen Wachter Alfons

Bilder anklicken

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.