Künftig abgestimmt vorgehen und mit einer Stimme reden
Vergangene Woche fand in der BH Landeck das erste Gespräch mit den sieben GKI-Standortgemeinden statt.
Gegen Ende der Einspruchsfrist für das Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) zeigten vor allem die hauptbetroffenen Gemeinden unterschiedliche Sichtweisen.
OBERES GERICHT (tani). Daraufhin ersuchte LH Günther Platter Bezirkshauptmann Markus Maaß mit allen sieben Standortgemeinden – Prutz, Fendels, Ried, Tösens, Pfunds, Serfaus und Nauders – in ein Gespräch zu treten, um eine abgestimmte Vorgehensweise in die Wege zu leiten. Zudem sollten diese Gemeinden umsetzbare Forderungen und Wünsche auf den Tisch legen. Daraus, so der LH-Wunsch, ist ein Infrastruktur-Programm für die Region zu erstellen und der Landesregierung zu übermitteln.
Das erste Treffen vergangene Woche endete mit einem Ergebnis, das im Wesentlichen so aussieht: In punkto Entschädigungszahlungen sprechen die Gemeinden nur mehr mit einer Stimme. BH Maaß ist das Sprachrohr. Einen Verhandlungstermin mit dem GKI soll es noch im Oktober geben. Die örtlichen Projektwünsche verhandeln die Gemeinden selbst mit der GKI-Geschäftsführung. Das Infrastruktur-Wunschpaket soll bis November geschnürt sein.
Einige Punkte aus schon vorhandenen Papieren sind bereits öffentlicher Diskussionsstoff. So der Talschaftsvertrag für das Kraftwerk Kaunertal. Der Tösner Gemeinderat will eine Neuaufrollung. Darauf pocht auch der Prutzer Bürgermeister Walter Gaim, weil er diesen Vertrag als ungerecht ansieht. „Wenn das Kaunertal jährlich rund 180.000 Euro mehr bekommt als die anderen sieben Anliegergemeinden, dann passt etwas nicht. Das Kaunertal ist sicher nicht mehr belastet, als zum Beispiel Prutz“, argumentierte Gaim. Was ihn dabei besonders ärgert, ist das stillschweigende Zugeständnis dieser hohen Zubuße: „Darüber hat weder das Land noch die Tiwag eine Silbe verlauten lassen. Das ist nicht richtig“.
Tiwag-Chef Bruno Wallnöfer zeigte Verständnis für Gaims Forderung. Er meinte, die eben abgeschlossene Entschädigungsvereinbarung beim Kraftwerk Prutz-Imst könnte ein Beispiel sein. Das würde bedeuten, dass das Land nicht mehr zwischengeschaltet ist, sondern die Tiwag direkt mit den Anliegergemeinden (Prutz, Ried, Tösens, Kauns, Kaunerberg, Faggen, Fendels und Kaunertal) verhandelt und ihnen die Gelder überweist. Wallnöfer ließ auch seine Bereitschaft erkennen, im Zuge von Neuverhandlungen den Topf aufzustocken.
Bgm. Paul Greiter ließ wissen, dass die Zubringerbahn vom Talboden (Inntal) nach Serfaus derzeit keine Priorität hat. Bgm. Robert Mair sieht sich in einer peripheren Situation. „Nauders ist aufgrund der Lage auf sich alleine gestellt. Wenn man uns helfen will, müssen wir Gelder für unsere wichtigen Zukunftsprojekte wie Dorfbahn und Kleinkraftwerk bekommen“.
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