Nauders kann Kraftwerk bauen

Bgm. Robert Mair (Nauders) zeigt stolz den positiven naturschutzrechtlichen Bescheid zum beantragten Wasserkraftwerk
  • Bgm. Robert Mair (Nauders) zeigt stolz den positiven naturschutzrechtlichen Bescheid zum beantragten Wasserkraftwerk
  • hochgeladen von Herbert Tiefenbacher

Jetzt hat Gemeinde Nauders alle Bewilligungen für Kleinwasserkraftwerk „Stiller Bach“

Jetzt kann gebaut werden! Auch die Naturschutzbehörde gibt grünes Licht für die Errichtung des Kleinkraftwerkprojekts „Stiller Bach“ in Nauders.

NAUDERS. Vergangene Woche bekamen alle Beteiligten – darunter die Gemeinde Nauders als Projektwerber – den positiven naturschutzrechtlichen Bescheid zugestellt. Damit liegen alle erforderlichen behördlichen Bewilligungen für das geplante Kleinwasserkraftwerk Stiller Bach in Nauders vor. Das wasser- und forstrechtliche Verfahren wurde wie mehrmals berichtet im Sommer 2009 positiv abgeschlossen. Somit ist die letzte behördliche Hürde überwunden. Das stellt einen bedeutenden Schritt in der Realisierung des Projektes dar. Diese Post von der Naturschutzbehörde brachte Bgm. Robert Mair in Feierlaune: „Ich bin glücklich. Das Projekt hat doch erhebliches Kopfzerbrechen bereitet und hat viel Zeit gekostet“. An dieser Stelle wollte Bgm. Mair zwei grundsätzliche Dinge angemerkt haben. Erstens, dass „immer eine große Mehrheit des Gemeinderates hinter dem Projekt gestanden ist“. Und zweitens: „Es war eine sehr gute Entscheidung das Kraftwerksprojekt auch ohne Tiwag zu realisieren“, so der Nauderer Dorfchef. Eingereicht wurde das Vorhaben bei der Behörde im September 2006.

Geht es nach Bgm. Mair soll heuer noch der Spatenstich gesetzt werden.
Voraussetzung dafür seien das endgültige Okay des Gemeinderates und dass die Aufsichtsbehörde zur Darlehensaufnahme ihren Sanctus gibt. Gerechnet wird mit Errichtungskosten zwischen drei und vier Millionen Euro.

Herzstück ist das Kraftwerk. Es befindet sich oberhalb der Mündung des Stiller Baches in den Inn. In diesem sind zwei moderne Turbinen eingebaut. Mit diesen sollen jährlich rund 8,5 GWh Strom erzeugt werden, so viel Energie wie durchschnittlich 2.600 Haushalte im Jahr verbrauchen. Der Plan sieht die Wasserfassung unterhalb der Einmündung des Labaunerbaches vor; von dort führt es eine Druckrohrleitung zum Krafthaus. Die Bauzeit des Kraftwerks wird erfahrungsgemäß etwa über ein Jahr dauern.

Nauders peilt an eine weitere „Erneuerbare Energiequelle“ anzuzapfen. Das Zauberwort heißt: Trinkwasserkraftwerk. Experten meinen es sei kein Zauberwort, sondern eine innovative Idee, die zeigt, dass Trinkwasseranlagen kostengünstig zur Stromproduktion genutzt werden können. In Nauders wird das Wasserversorgungssystem derzeit modernisiert. „In diesem Zusammenhang lassen wir nun anhand einer Machbarkeitsstudie die Errichtung eines Trinkwasserkraftwerks überprüfen“, sagte Bgm. Mair.

Kommentar von Herbert Tiefenbacher:
Konzepte – mehr als nur „Papiertiger“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.