Neuer Standort für Bücherei Zams
Gemeinderat hat Übersiedlung der Bibliothek ins Riefengebäude beschlossen. Kritik gab es am Rückzug der Pfarre.
ZAMS (otko). Der Zammer Gemeinderat befasste sich in seiner letzten Sitzung mit der öffentlichen Pfarr- und Gemeindebibliothek, die derzeit mehr als 6.000 Bücher umfasst. "Die Pfarre Zams ist mit 31. Dezember aus der Trägerschaft überraschend ausgeschieden. Heuer leisten sie noch einen finanziellen Beitrag. Wir müssen daher eine neue Struktur in Form eines Vereins schaffen, die Standortfrage klären und die Kostenstruktur ändern," berichtete Vizebgm. Josef Reheis, Obmann des Sport-, Kultur- und Jugendausschusses. Dies sei im zuständigen Ausschuss und im Gemeindevorstand beschlossen worden. Bgm. Siegmund Geiger verwies, dass sämtliche Varianten mehrmals überprüft worden sind und man als einzige Lösung auf die Übersiedlung ins Riefengebäude gekommen sei. "Am jetzigen Standort müssen wir Miete bezahlen und das Riefengebäude befindet sich im Gemeindebesitz", betonte Geiger.
Ungeeigneter Standort
Für Mathias Venier (FPÖ) ist der Standort ungeeignet und zudem sei das Gebäude feucht. "Der Standort gefällt mir auch nicht, aber wenn uns nichts anderes einfällt dann muss ich dafür stimmten", so Theresia Schönherr (ÖVP). Ähnlich sah es auch Herbert Frank (SPÖ): "Ich bin nicht glücklich mit dem Standort, aber wir müssen jetzt Nägel mit Köpfen machen. Kein Verständnis habe ich aber für den Rückzug der Pfarre und ich bin enttäuscht." Für Walter Haid (AZL) ist der Standort in der Riefe eine Übergangslösung. "Vielleicht ergibt sich dann etwas anders. Auch ich verstehe den Rückzug der Pfarre nicht, da eine Bücherei doch ein Kommunikationstreff ist", so Haid.
"Wir brauchen eine Bücherei und wir haben keinen anderen Standort", stellte Vizbgm. Reheis klar. Der Raum für die künftige Bücherei sie zudem nicht von Feuchtigkeit betroffen. "Das Riefengebäude ist in nur wenigen Minuten erreichbar und draußen gibt es auch genügend Parkplätze", beendete Bgm. Geiger die Diskussion.
In der anschließenden Abstimmung befürworteten die Mandatare jeweils einstimmig die Weiterführung der Bücherei und den neuen Standort im Riefengebäude.
Neue Wege suchen
Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER erklärte Pfarrer Herbert Traxl die Gründe für den Rückzug aus der Trägerschaft: "Die Pfarre muss aufgrund der verordneten Sparmaßnahmen seitens der Diözese sowie der rückläufigen Kirchenbeiträge sparen. Wir müssen auch Personal bezahlen, das für die Erhaltung des pfarrlichen Lebens wichtig ist." Künftig müsse sich die Pfarre auf ihre primären Kernaufgaben wie "der Glaubensverkündigung" konzentrieren und die Mitfinanzierung einer Bücherei, in der kaum ein religiöses Buch zu finden sei, gehöre nicht dazu. "Wir haben zudem noch für ein Jahr bezahlt und sämtliche Bücher kostenlos der Gemeinde überlassen", betont der Seelsorger.
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