Prutz klinkt sich nun doch aus

Das Bürgermeister-Vierkleeblatt (Reinhard Knabl-Gerhard Witting-Walter Gaim-Helmut Kofler) verliert nun das Prutzer Blatt. | Foto: Foto: Tiefenbacher
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OBERGRICHT. Die Gemeinde Prutz klinkt sich nun doch aus der Seilschaft mit Ried, Tösens und Pfunds aus und beeinsprucht den GKI-Bescheid nicht.
„Wir haben es uns nicht leicht gemacht. Doch nach Abwägung aller Gesichtspunkte hat sich der Gemeindevorstand einstimmig dafür entschieden, keinen Einspruch zu erheben“, sagte Vize-Bgm. Heinz Kofler. Prutz sei zwar in Ansätzen, aber nicht grundsätzlich gegen das Kraftwerk gewesen, weil es sinnvoll sei, das Potential der Wasserkraft zu nutzen.

Andere Aufgaben
Die technischen Fragen sind Sache der Experten und ihr Urteil sei positiv, wie übrigens auch jenes des Landesumweltanwalts. „Wir haben hier andere Aufgaben. Eine ist das Beste für Prutz herauszuholen. Weitere Themen für uns sind die Sicherheit und Belastung der Bevölkerung“, betonte Kofler. Deshalb habe man dazu den Forderungskatalog den GKI-Betreiber und dem Land Tirol vorgelegt. Diesen gelte es jetzt umzusetzen.
Es sind wohl die nunmehrigen Zusagen der Kraftwerksbetreiber, die den Ausschlag zum Einspruchsverzicht gaben. Konkret erfüllt werden die Forderungspunkte Fischerei, Rohrbruchklappe, Ausweitung des Geschiebe- und Grundwassermonitoring sowie bessere Schallschutz- und Lüftungsmaßnahmen für die HS Prutz/Ried. Als beachtlicher Erfolg kann durchaus die Zusage für die Errichtung des Geh- und Radwegs von der Hauptschule bis zum M-Preis und die Baustraße zur Entlastung des Ortskerns bewertet werden. Die Baustraße hat den günstigen Nebeneffekt, dass auf die geplante Ampelregelung (wird als problematisch angesehen) im Ortsgebiet verzichtet werden kann.

Genugtuung
Dass das Land, die Tiwag und das GKI in Kooperation die Baustraße errichten werden, löste in Prutz Genugtuung aus. „Seitens des Landes gab LR Anton Steixner das Okay“, berichtete Heinz Kofler. Ansonsten gibt es zum Prutzer Forderungskatalog keine Reaktion aus dem Landhaus. Kofler interpretiert das vornehm als „vornehme Zurückhaltung“.

Bis Ende August Wünsche deponieren
Die Taktik des Stillschweigens ist im Hintergrund gar nicht so „leise“ - und das ist wohl der größte Erfolg der Prutzer Initiative. LH Günther Platter ersuchte vergangenen Dienstag BH Markus Maaß mit den sieben Standortgemeinden ein Gesamtentwicklungskonzept für die Region zu erstellen. Die Gemeinden sind aufgerufen bis Ende August ihre Wünsche zu formulieren. BH Maaß wird die Wunschzettel sichten und die Projekte nach Realisierbarkeit ordnen. „Man kann ja keine Traumschlösser bauen“. Die „realistische“ Liste wird dann von BH Maaß an die Landesregierung übermittelt.
Die GKI-Betreibe können das Gefühl der heimlichen Freude über den Einspruchsverzicht der Prutzer nicht verkneifen: „Das zeigt uns, dass die Umweltverträglichkeit des Kraftwerks außer Frage steht“.

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