Protestsongcontest im Rabenhof
Mit wütenden Klängen gegen das Establishment
Es ist ein Musikwettbewerb der etwas anderen Art: Seit 2004 findet jedes Jahr am 12. Februar der Protestsongcontest im Wiener Rabenhof Theater statt. Doch statt Pop und ausgefallenen Outfits setzt man hier auf kritische Inhalte, in denen etwa Missstände in der Gesellschaft thematisiert werden.
WIEN. Der Protestsongcontest ist eine kritische Musikveranstaltung in Kooperation mit dem Radiosender "FM4", die jedes Jahr am 12. Februar im Rabenhoftheater Wien ausgetragen wird. Dann heißt es wieder: "Wer nicht protestiert, stimmt zu" – heuer umso mehr. Denn Themen, die nach Protest rufen, gibt es aktuell zuhauf. Daneben feiert der Protestsongcontest am kommenden Sonntag, 12. Februar, auch sein 20. Jubiläum.
Das Datum ist nicht zufällig gewählt. Beim Veranstaltungsdebüt im Jahr 2004 wurde an den 70. Jahrestag der 12.-Februar-Unruhen erinnert. Bei den sogenannten Februarkämpfen im Jahr 1934 kam es zum Aufstand des sozialdemokratischen Schutzbundes gegen Engelbert Dollfuß und seinen Ständestaat, der am Ende hunderte Todesopfer forderte.
Gegen die Verschlechterung der Welt
Zehn Acts wetteifern am Sonntag beim vom Schauspieler Michael Ostrowski ("Der Onkel") moderierten Finale miteinander. Die Bewerberinnen und Bewerber warten dann im Rabenhof wieder mit Songs auf, deren Inhalt sich mit gesellschaftspolitischen Themen kritisch auseinandersetzt.
Diesjährige Inhalte werden unter anderem der Ukraine-Krieg sein ("KüR" mit dem Song "Ljudi"). Tescheks Beitrag ist die Austropopnummer "Flüchtlingsheim", die Missstände bei der Unterbringung Geflüchteter aufzeigt. Über toxische Männlichkeit rappt "Lasse Mangold" in "Gegen die Wand", ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzt "VLUN" in "E1NE VON DR3i". Auf viele weitere gesellschaftskritische Beiträge darf sich das Publikum freuen.
Publikum kann mitvoten
Wer gewinnt, darüber entscheidet nicht nur das Publikum, sondern auch eine sechsköpfige Jury: Mit dabei sind die Rapper "Kreiml & Samurai", Baits-Sängerin Sonja Maier, "FM4"-Moderatorin Alex Augustin sowie die ehemaligen Gewinnerinnen Sigrid Horn und Dino Izic aka "Dynomite". Um 20 Uhr geht das Protestsongcontestfinale im Rabenhof los. Wer nicht dabei sein kann, kann den Abend bei "FM4" live mithören oder auf der Homepage des "ORF"-Radiosenders – auf der das Publikum auch mitvoten kann – per Livestream zusehen.
- Wann: Sonntag, 12. Februar 2023
- Wo: Rabenhof Theater, Rabengasse 3, 1030 Wien
- Eintritt: 15 Euro
- Beginn: 20 Uhr
Die Finalistinnen und Finalisten 2023:
- Luksan Wunder — "ausempört"
- VLUN — "1 von 3"
- Teschek — "Flüchtlingsheim"
- La Gouche — "Vollzeitarbeitshölle"
- Werner Brix — "Konsumidiot"
- Lena Theresia — "Wunderbar"
- Flow & Felvin — "Justice"
- Lasse Mangold — "Gegen die Wand"
- KüR — "Ljudi" ("Menschen")
- Lenny420 feat. Benji — "Profit"
Weitere Infos zum Protestsongcontest findest du hier: https://www.rabenhoftheater.com/saison-2022-23
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