Schließung
So steht es um die Geburtenstation der Klinik Landstraße
Die Klinik Landstraße erwartet die nächste Schließung: Ab 2030 sollen die Geburtskapazitäten nach Ottakring und Favoriten verlagert werden.
WIEN/LANDSTRASSE. Der Dauerstreit zwischen der Wiener Ärztekammer und dem Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erreicht jetzt auch die Landstraße. Die Ärztekammer warnt vor einer massiven Reduktion der Geburtskapazitäten und kolportierte Pläne der Stadt, wonach die gynäkologischen Abteilungen der Kliniken Hietzing und Landstraße ab 2025 in Terminambulanzen umgewandelt werden sollen. Die Ärztevertreter sprechen dabei zusätzlich von einer Reduktion der Geburtskapazitäten in Wien.
Das stimmt aber nur teilweise: Die Geburtenstation im Dritten übersiedelt erst im Jahr 2030 geteilt in die Kliniken Ottakring und Favoriten. "Die Gesamtkapazitäten bleiben dabei gleich, keines der 28 Betten der Geburtenstation in der Klinik Landstraße geht verloren", stellt eine Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbunds (WiGeV) klar. Der Schritt sei aufgrund der besseren neonatologischen Versorgung im 10. und 16. Bezirk notwendig.
Viele Frauen sind besorgt
"Seit den falschen Behauptungen der Ärztekammer, erreichen uns immer wieder Anrufe besorgter Schwangerer", kritisiert die Sprecherin. Aktuell gibt es in den Kliniken rund 230 Betten für Gebärende, dabei bleibe es auch in Zukunft. Im Jahr 2022 bekamen in der Klinik Landstraße 1.353 Mütter ihr Kind.
Der Wiener Gesundheitsverbund kann gemeinsam mit dem St. Josef Krankenhaus 18.000 Geburten jährlich stemmen. Laut demografischer Prognosen bleibt die Geburtenrate Wiens auch in den kommenden Jahren konstant: "Das medizinische Leistungsangebot der Wiener Kliniken wird allein danach ausgerichtet", heißt es vom WiGeV.
Nicht die erste Schließung
Es ist nicht das erste Mal, dass die ehemalige Rudolfstiftung mit einer Schließung Schlagzeilen macht: 2019 übersiedelte die Kinder- und Jugendheilkunde in die Klinik Favoriten. Im Oktober 2021 folgte die Urologie, welche zu Teilen in die Donaustadt und nach Favoriten umzog.
Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) ist über die geplante Absiedelung der Geburtenstation nicht erfreut. Er spricht sich für eine genaue Evaluierung der künftigen Geburtenraten aus und sollte es tatsächlich zu einer Absiedelung kommen, begrüßt er die Erhaltung der gynäkologische Abteilung in Form einer Terminambulanz.
"Es darf keinesfalls zu einer Aushöhlung unserer Klinik kommen. Die bestmögliche Versorgung der werdenden Mütter steht für mich im Vordergrund“, so der Bezirkschef.
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