Raimundtheater
Jesus Christ Superstar
Pünktlich zur Osterzeit stellen die Vereinigten Bühnen „Jesus Christ Superstar“ den Wienerinnen und Wienern als Geschenk zur Verfügung. Dass deswegen Busreisen aus anderen Bundesländern anreisen, spricht für Qualität der Aufführung. In der Tat ist ein Ensemble am Werk, das kaum Wünsche offen lässt. Heuer im Raimundtheater statt im Ronacher, was schade ist, denn dort ist eine mehr szenische Aufführung möglich. Im Raimundtheater wird das Bühnenbild mehr durch Projektionen kaschiert.
Die Besetzung ist vom Feinsten: Jesus ist eh und je Drew Sarich (man glaubt fast, dass Andrew Lloyd Webber und Tim Rice das Musical für ihn geschrieben haben). Sein Stimmvolumen ist überwältigend. Er weiß zu variieren, von tief auf hoch, von leise auf aufbrausend. Als Gegenspieler ist heuer als Judas Gino Emnes am Werk, der ein ebenso professionierter Kontrapart ist. Besonders aufgefallen ist Fippo Strocchi als Pontius Pilatus, der als Danny golfspielend über die Bühne schwebt und so nebenbei den Hohen Priestern Kaiphas (Dennis Kozeluh – ein herrlicher Bass) und Annas (Alex Snova – ein hinterhältiger guter Tenor) der Forderung, Jesus – nach vorigen Skrupeln – doch zum Tode verurteilt. So passiert es auch, Jesus wird ans Kreuz geschlagen. Seine Jüngern sind verschwunden, Petrus (Christopher Dederichs – ein dünne Tenorstimme) verleugnet ihn sogar. Martin Bermoser als Herodes ist gewöhnungsbedürftig.
Bei der Aufführung kam mir eine Frage hoch. Was würde passieren von Jesus heute auftauchen würde? Wäre er ein Staatsfeind oder nur ein Störenfried oder ein gewaltloser Sektenführer? Nachdenken für uns alle?
Gespielt wird bis zum 22.4.19. Restkarten gibt es noch für alle Vorstellungen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.