Unterwegs in der Landstraße mit dem Museumsdirektor
Christian Ortner ist seit 2007 Hausherr im letzten klassischen Bundesmuseum Wiens, dem Heeresgeschichtlichen Museum am Arsenal.
Den 43-jährigen Historiker und Miliz-Oberstleutnant fasziniert an "seinem" Museum, das eine Dienststelle des Landesverteidungsministeriums und der älteste als solcher errichtete Museumsbau Wiens ist, nicht nur der enorme Fundus von rund 1,2 Millionen Objekten, von denen etwa ein Prozent ausgestellt sind, sondern auch die ideale Einheit von Sammlung und Architektur. "Die Ausstellungsstücke wechseln natürlich, damit unsere Besucher immer Neues entdecken können", erklärt Ortner, der 1995 als Praktikant hier seine Laufbahn begann. Er führt das hgm unter dem Leitspruch des Ordens der Eisernen Krone "avita et aucta", Erhaltenes führen, vermehren und weitergeben. Und weil er ein Mann der Wissenschaft und Praxis ist, hat er in allen Bereichen des Museums Erfahrungen gesammelt und macht auch selbst Führungen. "Alle Akademiker des Hauses müssen das, um den Kontakt zum Publikum zu pflegen, unsere Arbeit darauf abstimmen zu können."
Neues andenken und umsetzen
"In den letzten sechs Jahren hat sich die Besucherzahl von 55.000 auf etwa 170.000 im Jahr verdreifacht", zieht Ortner eine Erfolgsbilanz der vielen innovativen Ideen, die nach einer Besucherbefragung durchgeführt wurden. "Wir sind ein Museum zum Angreifen, weshalb es viele Repliken gibt, veranstalten im Juli das Festival "Montur und Pulverdampf" mit tausenden Besuchern, zeigen Militärfahrzeuge in Bewegung und eine Modellbaumesse, wo man Modell mit Original vergleichen kann." Neben wechselnden Sonderausstellungen und pädagogischen Programmen. Und aktuell am 24. Dezember den traditionellen Weihnachtszauber mit Bastelkarussel von 10:00 bis 14:00 Uhr.
Spaziergang durch das Grätzel
Christian Ortnter verbringt viel Zeit in seinem Museum, auch Freizeit: "Das Haus fasziniert mich immer wieder, die Feldherrenhalle, der Festsaal, die Exponate." Besonders im Sommer nutzt Ortner das großzügige Gelände mit den schönen Wiesen und alten Bäumen am Arsenal zum Laufen. "Auch der Schweizer Garten ist eine tolle Laufstrecke." Ganz am äußersten Ende des Arsenals befindet sich ein besonderes Kleinod, das wenige kennen: Die hübsche Kirche "Maria vom Siege", für die dort stationierten Truppen erbaut und heute Schauplatz von Chor- und Orgelkonzerten. Mit dem 21er Haus im Schweizergarten verbindet Ortner neben seiner Leidenschaft für moderne Kunst eine gute Nachbarschaft: "Da gibt es viele gemeinsame historische Interessen und einen regen Austausch."
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