Pflegeheim ÖJAB-Haus Neumargareten
Bewohner nähen Schutzmasken für ihre Pfleger
MEIDLING. Im Pflegewohnheim Siebertgasse 21 sitzen sämtliche Bewohnerinnen eifrig an ihren Nähmaschinen. Und das aus gutem Grund: Sie schneidern Stoffmasken zum Schutz gegen COVID-19, die, wenn sie fertig sind, an Mitarbeiter im Haus verschenkt werden. So will man den Pflegern "Danke sagen" und sie unterstützen bei ihren besonderen Leistungen in Zeiten der Corona-Krise.
Beitrag leisten
Gertraud Lesniewicz ist die Rekordhalterin. Seit Mitte März hat die rüstige Seniorin schon mehr als 180 Masken genäht. Und die Freude an der Arbeit ist groß. "Meine Motivation liegt darin, dass die Masken gebraucht werden und ich einen Beitrag zur Eindämmung des Corona-Virus leisten möchte", so Lesniewicz. Die ehemalige Schneiderin verwendet dazu eigene Stoffreste sowie gespendete Stoffe, die von Mitbewohnern, Pflegern und Angehörigen stammen.
Motto: Gegenseitige Hilfe
"Wir sind für dieses Geschenk unserer Bewohnerinnen sehr dankbar", sagt
Monika Antl-Bartl, Direktorin des ÖJAB-Hauses Neumargareten, zählen Masken derzeit doch als Mangelware. "Außerdem waschen wir die selbst genähten Stoffmasken im Haus und verwenden sie wieder. So vermeiden wir Einweg-Masken, die nach ein paar Stunden weggeworfen werden und die Umwelt belasten. Vor allem freut uns aber die Geste der Wertschätzung für unsere Pflegearbeit. Das gibt uns Halt in dieser herausfordernden Zeit. Wir helfen einander gegenseitig mit Pflege und mit dem Nähen von Masken", resümiert die Direktorin.
Vorbildwirkung
So viel Engagement wirkt motivierend. Inzwischen haben auch ehrenamtliche Mitarbeiter des Pflegewohnheims begonnen, Masken zu schneidern – allerdings tun sie dies für die Jugendbildungseinrichtungen der ÖJAB,
wie zum Beispiel für das Ausbildungszentrum des Berufspädagogischen Instituts (BPI) in der nahe gelegenen Längenfeldgasse. Wenn die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Ausbildungsstätten kommen, werden sie Masken tragen, die Ehrenamtliche des Pflegewohnheims ÖJAB-Haus Neumargareten geschneidert haben.
Und der Kreis schließt sich von neuem: Alle helfen wieder zusammen.
Hintergrundinformationen
Das Pflegewohnhaus wird von der ÖJAB – Österreichischen JungArbeiterBewegung geführt, einer der größten gemeinnützigen Heimträgerorganisationen für junge und alte Menschen in Österreich.
Die unabhängige NGO bietet an landesweit insgesamt 40 Standorten
stationäre und mobile Pflege, Studierenden-Heimplätze und Bildungsarbeit an.
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