Anrainerin ist ratlos
Die vergessene Wohnstraße im Fasanviertel

Lieselotte Wolf wünscht sich, dass die Straße hergerichtet wird. 
 | Foto: Miriam Al Kafur
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In der Landstraße wird gebaut und saniert. Aber wieso wird dabei auf die Aspangstraße vergessen?

WIEN/LANDSTRASSE. Lieselotte Wolf weiß nicht mehr weiter. Seit Jahren urgiert sie bei der Bezirksvorstehung, dass ihre Heimatstraße, die Aspangstraße bei den Fasangründen, ein Facelift bekommt. Der Wienerin sind die Betonblöcke, die aus unerklärlichen Gründen die Straße säumen, und die verdorrten Sträucher ein Dorn im Auge.

Was wünscht du dir für die Aspangstraße?

"Wissen Sie, ich habe mit der zuständigen Hausverwaltung telefoniert, um sie auf den desolaten Zustand der Sträucher aufmerksam zu machen. Mir wurde vergewissert, dass dort robuste Hainbuchen gesetzt wurden – aber auch wenn die Pflanzen robust sind, muss man sich ja trotzdem um sie kümmern. Es bricht mir das Herz, wenn ich diese kranken Pflanzen sehe", so Wolf.

Beton so weit das Auge reicht in der Aspangstraße | Foto: Miriam Al Kafur
  • Beton so weit das Auge reicht in der Aspangstraße
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Geballte Hitze im Dritten

Auch die Betonblöcke entlang der Aspangstraße hübschen das Ortsbild nicht gerade auf, im Gegenteil. Welchen Zweck sie erfüllen sollen, ist Wolf ein Rätsel. Doch damit nicht genug: In der Aspangstraße ist es extrem heiß, die massiven Betonblöcke sorgen noch zusätzlich dafür, dass die Straße aufgeheizt wird.

Wolf und ihr Mann schützen sich vor der Hitze in ihrer Wohnung mit "Außenjalousien und hitzeabweisenden Vorhängen. Aber wenn man das Haus verlässt, trifft einen fast der Schlag vor Hitze." Konkret würde sich Wolf wünschen, dass die Betonblöcke entfernt werden, da diese viel Platz versperren, der anderweitig genutzt werden könnte. Weiters würde sie Baumpflanzungen begrüßen. "Manchmal fühlt es sich so an, als hätte man uns hier vergessen", sagt sie und verweist darauf, dass etwa die Hohlweggasse oder die Fasangasse erst kürzlich revitalisiert wurden.

Die Leitwände sind kein schöner Anblick. | Foto: Miriam Al Kafur
  • Die Leitwände sind kein schöner Anblick.
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Betonleitwände für die Sicherheit

Wieso diese Betonblöcke eigentlich immer noch dort stehen weiß die Stadt Wien Aus der Magistratsabteilung 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau) heißt es, dass die Betonleitwände aufgestellt wurden, um den provisorischen Gehsteig von der Fahrbahn bzw. vom Parkstreifen zu trennen, damit etwa parkende Fahrzeuge die Fußgängerinnen und Fußgänger nicht behindern können.

Sie sollen aber mit der angedachten Sanierung der Straße entfernt werden: "Mit dem vollständigen Ausbau der Aspangstraße werden die Betonleitwände entfernt werden. Die Planung für den vollständigen Ausbau ist gegenwärtig in Überarbeitung. Ein Zeitpunkt für die Umsetzung steht noch nicht fest."

Durch den vielen Beton heizt die Straße im Sommer extrem auf.  | Foto: Miriam Al Kafur
  • Durch den vielen Beton heizt die Straße im Sommer extrem auf.
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Die Hausverwaltung Heimbau, auf deren Grundstück die Sträucher im kläglichen Zustand sind, fühlt sich für eine rasche Entfernung der Blöcke nicht verantwortlich und verweist darauf, dass es diese schon seit Jahren dort gibt: "Dieser Weg gehört nicht zu unserm Grundstück. Die Betonblöcke sind auch nicht unser Eigentum."

Das Schicksal der Hainbuchen ist der Genossenschaft nicht ganz so egal, doch sieht man sich hier auch machtlos im Angesicht der heißen Sommer: "Wir haben dort eine Bewässerungsanlage die jedoch bei langer Trockenheit nicht ganz ausreicht. Wir beauftragen immer wieder zusätzliches Gießen der Hainbuchen."

Trocken und kurz vor dem Sterben sind die Sträucher der neu gebauten Anlage.  | Foto: Miriam Al Kafur
  • Trocken und kurz vor dem Sterben sind die Sträucher der neu gebauten Anlage.
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Bezirk wartet auf Geld

Seitens des Bezirks ist man sich darüber bewusst, dass die Bewohner der Aspangstraße auf eine längst überfällige Aufhübschung warten. Doch wie so oft scheitert es auch hier am Geld: "Das Projekt Aspangstraße ist eigentlich fertig geplant, leider fehlt es an den benötigten finanziellen Mitteln", erklärt Markus Liebsch vom Büro des Bezirksvorstehers Erich Hohenberger (SPÖ). Man habe sich in den letzten Jahren bemüht, mit kleinen Verbesserungen die Wohnqualität zu verbessern, wie etwa der Einführung von Tempo 30.

Hier können Passantinnen und Passanten die Straße queren.  | Foto: Miriam Al Kafur
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"Wir wünschen uns natürlich auch, dass hier endlich etwas passiert, aber ohne die finanzielle Unterstützung der Stadt wird das schwierig, es geht hier um Beträge in Millionenhöhe", zeigt sich Liebsch resigniert. Wann die Stadt angesichts der finanziellen Engpässe und weltweiten Krise Geld für eine kleine Wohnstraße im Dritten erübrigen wird können, ist jedoch fraglich. 

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