Good News - kundenbetreuung bei Fielmann
Es ist Vormittag. Ich schlendere durch das Donauzentrum. Für Nicht-Wissende: ein Konsumtempel in Wien. Die Garage ist voll. Tausende Menschen drängen sich durch die Gänge. Von Wirtschaftskrise keine Spur. Ein paar schulstangelnde Schüler lungern herum, meist auf den Massagesesseln. Cool, urgeil sind die Standardworte. Eigentlich schlendere ich gar nicht herum, wenn man davon absieht, dass ich immer, dem Tschibo einen Besuch abstatte. Heute steuere ich gezielt den Optiker Fielmann an. Eine Schraube ist locker, nicht bei mir, sondern an meiner Brille.
Kundenstau beim Fielmann. Man wird höflich an einen Platz neben dem Eingang gebeten. Es sind genug Berater im Geschäft, um eine schnelle Abfertigung zu gewährleisten. Es passiert alles ohne Hektik und doch wird alles zügig abgearbeitet. Am Tresen erkläre ich mein Problem. Die Dame dahinter runzelt die Stirn und bemerkt: „Die Brille ist nicht von uns, Silhouette führen wir nicht“. Peinlich, ich dachte, dass ich die Brille beim Fielmann gekauft habe. Sorry, sage ich und will gehen. Bleiben Sie bitte hier, wir machen das. Zwei Minuten später halte ich die reparierte, gereinigte und mit einem Etui versehene Brille wieder in meinen Händen. Kosten: keine. Wenn Sie wieder einmal eine Brille benötigen, denken Sie an Fielmann, wird mir noch auf dem Weg mitgegeben. Das werde ich, positiv verblüfft setze ich einen Fuß aus dem Geschäft ins Donauzentrum. Schon ist der nächste Kunde an der Reihe. Ich bin so perplex, dass ich heute sogar den Tschibo vergesse.
Reinhard Hübl
Freier Journalist
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