Hans Beisel: Abschied nach tollen 27 Jahren
Unter Tränen: Der beliebte Mieterbeirat vom Rabenhof geht in den wohlverdienten Ruhestand.
Mit Freude, aber auch „ein bisschen Wehmut“ erinnert sich der 75-jährige Hans Beisel, einer der längstgedientesten Mieterbeiräte Wiens: „Ich habe damals von Null begonnen, als eine One-Man-Show.“ Er habe langsam das kleine Büro aufgebaut, regelmäßige Sprechstunden eingeführt und den Kontakt zu den (heute) 1.150 Bewohnern auf den 78 Stiegen des Rabenhofes gesucht.
„Das war genau seines“, erzählt Silvana Borecek, die ihm 17 Jahre zur Seite stand. „Er war schon immer ein "Hans-Dampf-in-allen-Gassen", manchmal ein bissel grantig, aber immer hilfsbereit, kommunikativ und unendlich fleißig.“
Beim letzten Mieterbeiratstreffen im Wiener Rathaus war es dann so weit: Hans Beisel sollte von Stadtrat Michael Ludwig geehrt und verabschiedet werden. „Wir haben den eigentlichen Zweck des Besuches vor ihm geheimgehalten, erst als wir im Vorraum warten mussten, hat sich ein Fotograf verplappert, der meinte: „Sie sind doch der heutige Ehrengast.“
Daheim im Rabenhof
So ganz ernst wird Herr Beisel den plötzlichen Ruhestand wohl nicht nehmen. "Wenn ich etwas mache, dann aus vollem Herzen und mit meiner ganzen Kraft", betont der liebenswerte, nunmehr Ex-Miterbeirat. Um Rat fragen darf man ihn aber sicher, wenn er seine Runden durch den Rabenhof dreht, in dem er seit 1965 lebt. Zum guten Klima in der Anlage, der Sauberkeit, den vielen schönen Pflanzen, sogar einem Kirschbaum, hat er viel beigetragen: „Mir ging es immer darum, den Menschen zu helfen. Den Kirschbaum beispielsweise hat ein Mieter zur Geburt seines Enkerls gepflanzt. Das geht nicht, hat die Verwaltung gesagt. Das muss gehen, darauf wir. Und es ging!“
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.