Landstraße: Wien Mitte: "Baustelle kostet uns Kunden"
Riesenkräne mit Mann-hohen Fensterscheiben, Silikon-Fugenmasse für die The Mall Drehtüren und hübsche Fassaden-Aufkleber für die neue Polizei Wachstube - reges Treiben in Wien Mitte. Der letzte Schliff an Österreichs anspruchsvollstem Bauprojekt. Seit 2007 wird der marode Bahnhof Landstraße um 400 Millionen Euro hergerichtet. 125.000 m2 Beton,14.000 Tonnen Stahl und über 9.000 Stützträger - für einen neuem Bahnhof, das Einkaufszentrum The Mall und hunderte Büroräume auf 61.700 m² Bürofläche. Die Stararchitekten Neumann + Steiner und Ortner & Ortner sowie Bauträger BAI haben mit dem futuristischen Gebäude ein wahres Schmuckkästchen gezimmert. Doch nicht alle sind damit zufrieden:
"Die Groß-Baustelle kostet uns Kunden," klagt Nagi Shenouda von der Blumen Welt in der Invaliden Straße, "denn während die anderen Seiten schon fast fertig sind, wird bei uns noch immer gebaut. Die Straße ist dadurch tot" Bauzäune, Kräne und Lasten-LKWs verstellen die Zufahrt. Staub und Schmutz ist allgegenwärtig. Vom ständigen Lärm ganz zu schweigen. Seit 5 Jahren ist das für die Anrainer in der Invaliden Straße ein gewohntes Bild. Spießruten-Läufe inklusive: "Es gibt keinen Gehsteig und der Zugang zum CAT ist nach wie vor eine Zumutung," ärgern sich Passanten wie Peter Bertalan.
Als letzte Hoffnung bleibt der Blumen Welt nun die neue Markthalle mit 14 weiteren Geschäften. Einzig die ist noch immer im Bau. "Es hieß im September wird die Markthalle eröffnet. Aber die ist noch immer nicht fertig. Und es wird wohl noch bis April dauern. Das sind für mich weiter 6 Monate voll Verlust." verzweifelt der Florist.
Ein Verlust mit dem die Blumen Welt relativ alleine da steht, denn von den Bau-Verantworlichen hat niemand die Anrainer über die weitere Verzögerung verständigt. Shenouda: "Das sind große mächtige Fische, die kümmern sich doch nicht um so unwichtige Leute wie uns."
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