Neuer Secondhandshop in der Landstraße eröffnet
- Eine neue Chance für die Armbanduhr von Bezirksvorsteher Erich Hohenberger. Sie ist nun im Secondhandshop zu erwerben.
- hochgeladen von Christian Bunke
Das Wiener Hilfswerk will mit einem Secondhandladen ein Zeichen gegen das Wegwerfen setzen.
LANDSTRASSE. Secondhand mit Sinn ist das Motto des am 13. Juli in der Barichgasse eröffneten Geschäfts. Hier wird man zukünftig Produkte aller Art finden, von Kleidung über Spiele bis hin zu Hausrat. "Wir sind für alles offen", sagt Projektleiterin Jenny Reuters, die sich schon auf zahlreiche Spenden freut.
Gute Qualität - niedriger Preis
Lange wird sie nicht warten müssen, denn die Idee für "New Chance" ist aus einer eigentlich erfreulichen Notlage entstanden. "Wir haben in der Vergangenheit so viele Warenspenden für Flohmärkte bekommen, das konnten wir gar nicht mehr abdecken", so Reuters. Spenden wegzuwerfen kommt aber überhaupt nicht in Frage, also gibt es nun den neuen Laden. "Die hier angebotenen Produkte haben eine gute Qualität und einen niedrigen Preis. Wir möchten, dass auch Menschen mit geringem Einkommen an gute Sachen kommen", so Reuters.
Für den Start des Projektes hat man sich etwas Besonderes ausgedacht – die Plaudertaschen. "Dabei handelt es sich um Rucksäcke und Taschen, die uns gespendet worden sind", sagt Reuters. "Wir haben die Spender gebeten, uns eine Geschichte zu ihren Taschen zu erzählen. Die wollen wir den Käufern mit auf den Weg geben." Das Konzept hatte Erfolg. Inzwischen sind schon fast alle Plaudertaschen verkauft worden. "Darunter ist die Tasche einer alten Dame, die sie in jüngeren Jahren mit auf Konzerte genommen hat", sagt Reuters. "Heute geht sie altersbedingt nicht mehr auf Konzerte und wollte ihre Tasche deshalb weitergeben. Auf dass die Tasche noch viele Konzerte erlebt."
Helfer gesucht
Bei dem Geschäft New Chance handelt es sich um ein Pilotprojekt. "Wir wollen jetzt erst einmal Erfahrungen sammeln. Eine Ausweitung auf andere Standorte ist möglich, derzeit aber nicht angedacht", so Reuters.
Es gibt auch am derzeitigen Standort genug zu tun. Es existiert nur eine Stelle, alle anderen arbeiten ehrenamtlich. "Wir nehmen Waren aller Art an, bis auf Elektronikartikel. Da fehlen uns die Voraussetzungen, um diese Gegenstände so herzurichten, dass die Sicherheitsstandards erfüllt werden." Wer mithelfen möchte, kann sich jederzeit melden. "Es gibt immer etwas zu tun, man kann mich gerne anschreiben", so Reuters.
Begeistert von New Chance ist übrigens auch Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ). Zur Eröffnung spendete er dem Geschäft spontan seine Armbanduhr mit Landstraßer Wappen. Sie sucht nun einen neuen Träger.
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