Initiative Start
Schüler werden zu Gestaltern
Schüler der "Initiative Start" wollen gemeinsam mit der Agenda Landstraße ihr Grätzel verändern.
LANDSTRASSE. Mistkübel, kein Grün, keine Sitzgelegenheit: So sieht derzeit die Ecke Untere Weißgerberstraße/Hetzgasse aus. Doch das soll sich bald ändern – zumindest, wenn es nach ein paar engagierten Schülern geht. Der Verein "Start Wien" hat seinen Sitz in der Unteren Weißgerberstraße und vergibt Stipendien für Schüler mit Migrationshintergrund.
Sieben Schüler nahmen nun am Workshop "Gestalte deine Stadt", der von der Agenda Landstraße organisiert wurde, teil. Dabei gingen sie der Frage nach, ob und wie man eine Stadt, in der man wohnt, eigentlich mitgestalten kann. Nach einer Begehung wurden erste Ideen in Gruppen gesammelt und diese auch visualisiert. Fest steht: Die Schüler wünschen sich eine Grätzeloase, mehr Grün, Bodenbemalungen, eine Trennwand zur Straße und einen Ort der Gemeinschaft.
Ein "Ja" vom Bezirkschef
Damit es nicht nur bei einem Wunsch bleibt, wurde der Bezirksvorsteher höchstpersönlich ins Büro eingeladen, um die Vorschläge zu begutachten. Erich Hohenberger (SPÖ) zeigte sich vom Engagement der Gruppe und den Ideen angetan. "Ich bin dafür, es ist gut für die Kommunikation und das Klima", so der Bezirkschef. Alles sei jedoch nicht realisierbar. "Eine Bodenbemalung dürfen wir nicht machen, auch eine Wand ist nicht erlaubt", erklärt Hohenberger. Dafür garantierte er den begeisterten Schülern einen Parkplatz, den er für das Projekt opfern wird – vor dem Eingang der Unteren Weißgerberstraße 41. Die Mülleimer sollen verschoben werden: "Ich bin bereits im Gespräch mit der Magistratsabteilung", verspricht der Bezirksvorsteher.
Er möchte sich zwar noch die Kosten anschauen, stellt aber klar: "Im Sommer könnte das schon stehen." Zu rechnen sei mit einer Summe zwischen 25.000 und 40.000 Euro. Beim Aufbau wollen die Schüler großteils selbst anpacken.
Der 20-jährige Mohamad Allousti ist einer von sieben Schülern, die beim Workshop dabei waren. Er lebt seit vier Jahren in Österreich und engagiert sich seit drei Jahren bei "Start". "Wir hatten im Sommer eine Diskussion, weil die Mülltonnen ständig voll waren, es nicht gut aussah und gestunken hat. Dann haben wir uns Gedanken gemacht, haben aber nie gedacht, dass unsere Vorschläge wirklich umgesetzt werden." Umso größer war die Freude über die Zusage. Ebenfalls zufrieden ist Projektleiterin Katrin Bernd: "Ich habe es nicht erwartet, vor allem nicht, dass dafür ein Parkplatz zur Verfügung gestellt wird." Jetzt geht es an die Arbeit, damit das Grätzel bald in neuem Licht erstrahlt. Infos: www.start-stipendium.at
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