Staatoper ehrte einen Mistelbacher
Im Anschluss an die gestrige Vorstellung von Andrea Chénier, die mit KS Johan Botha in der Titelpartie, Maria José Siri als Maddalena (kurzfristig für Norma Fantini eingesprungen), Anthony Michaels-Moore als Gérard und KS Alfred Šramek als Mathieu herrlich sängerisch besetzt war, wurde auf offener Bühne durch Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Kulturminister Dr. Josef Ostermayer die Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper an KS Alfred Šramek verliehen.
In seiner Ansprache zeichnete Staatsoperndirektor Dominique Meyer die Karriere des aus Mistelbach stammenden Bassbaritons nach. 1975 wurde KS Alfred Šramek Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und gab sein Debüt in Palestrina. Seitdem war er * neben Gastengagements an anderen Bühnen im In- und Ausland * im Haus am Ring in 90 Partien von 29 verschiedenen Komponisten in insgesamt 2.492 Vorstellungen zu erleben.
Bisher sang KS Alfred Šramek u. a. 169 Mal den Bartolo (Il barbiere di Siviglia), 116 Mal den Mesner (Tosca), 109 Mal den Benoit (La Bohème).
Im Dezember 1988 wurde er längst zum Wiener Publikumsliebling avancierte
zum Kammersänger ernannt. "Du hast acht Direktoren * wie soll ich sagen, überstanden, und warst dem Haus immer treu, auch in persönlich schwierigen Zeiten. Du personifizierst das Ensemble der Wiener Staatsoper und bist ein Vorbild für unsere jungen Sängerinnen und Sänger", erklärte Direktor Meyer und betonte, es sei für ihn eine besondere Freude, KS Alfred Šramek als Zeichen des Dankes für seinen langjährigen Einsatz, die Ehrenmitgliedschaft verleihen zu können. "Ich darf aber festhalten, dass die Reihe von Vorstellungen mit dir fortgeführt wird!" Meyer sagte auch, dass der Geehrte ein Dialyse-Patient ist, der dreimal die Woche zur Blutwäsche kommen muss, uneingeschränkt der Oper in verschiedenen Rollen zur Verfügung steht.
Unter Ovationen nahm KS Alfred Šramek die von Kulturminister Ostermayer überreichte Urkunde sowie den von Juwelier Wagner gestalteten Ehrenring der Wiener Staatsoper entgegen und bedankte sich gerührt bei allen Wegbegleitern, vor allem aber beim Wiener Publikum. . "Er wäre schön, wenn das meine Frau noch erleben hätte können", sagte er. Möge Alfred Šramek noch lange seine Stimme im Wiener Opernhaus erklingen lassen. Chapeau!!!
Nachsatz: Hier wird ein Ondit, das aus Mistelbach nur Polizisten kommen, ad absurdum geführt.
Reinhard Hübl
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.