Grätzelspaziergang
Tierisch gute Landstraße
- Die Tour begann am Donaukanal. Allerlei Tier- und Pflanzenarten wurden unter die Lupe genommen.
- hochgeladen von Wolfgang Unger
Flora und Fauna in der Landstraße waren das Thema einer Grätzeltour der Gebietsbetreuung.
LANDSTRASSE. "Walking Star" nennt sich eine Initiative der Gebietsbetreuung-Stadterneuerung. Dabei trifft man sich mit anderen Interessierten bei Grätzeltouren, tauscht sich aus und erhält neue Informationen.
Diesmal ging es um die Erforschung des Lebensraums von Tieren in der Landstraße. Treffpunkt für die ein Kilometer lange und zwei Stunden dauernde Exkursion war der „Sophiengarten“. Dabei handelt es sich um eine Gemeinschaftsanlage von Anrainern. Eine kleine Oase in dem sonst eher unspektakulären Abschnitt des Donaukanals. Ferdinand Schmeller von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) sorgte mit seinem umfangreichen Wissen und spannenden Geschichten für einen abwechslungsreichen Spaziergang. Dieser führte vom Donaukanal bis zum Rochusmarkt.
Lebensraum gefährdet
Das Leben von Bibern, Bienen und Fledermäusen wurde genauso erklärt wie die Vielzahl heimischer Vogelarten, die in den Häuserschluchten des Dritten ihr Lager aufgeschlagen haben. Wussten Sie, dass Fledermäuse ihrem Ruf als Blutsauger nicht gerecht werden, sondern für ein ökologisches Gleichgewicht sorgen? Oder dass der Mauersegler, der in den Vorsprüngen der Häuser nistet, nur während der Brut festen Boden unter den Füßen bekommt? „Der Lebensraum vieler Tierarten ist durch städtebauliche Maßnahmen gefährdet, verdrängt die einzelnen Spezien“, weiß Schmeller.
Wer mit offenen Augen durch den Bezirk schlendert, kann so manches Vogelpaar beim Balzritual beobachten oder die kunstvollen Anflüge sehen. Aber auch die am Wasser beheimateten Biber sind nur wegen der abgenagten Baumstümpfe, die immer öfters an den Ufern von Gewässern zu beobachten sind ein Thema. Doch man könnte sie auch als Umweltpolizei betrachten. Denn sie sorgen mit ihren Bauaktivitäten auch für die Schaffung neuer Lebensräume für andere Tierarten.
Respektvoller Umgang
Das Fazit der Tour: man kann mit allen Tierarten im Einklang leben. Vorausgesetzt ist ein respektvoller Umgang mit Fauna und Flora und das Wissen über ein funktionierendes Ökosystem und dem Artenschutz. „Auf unseren Entdeckungstouren durch Wien, bieten wir die Möglichkeit, unsere Stadt aus den verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten“, so Jana Hann vom Team der Gebietsbetreuung. Jeder der sich einmal sein Wien aus einer anderen Perspektive zu Gemüte führen will, kann auf der Homepage www.gbstern.at mehr zu den Grätzeltouren erfahren.
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